„Baal”
Ganze 44 Jahre wurde Volker Schlöndorffs Frühwerk „Baal“ mit Regielegende Rainer Werner Fassbinder in der Hauptrolle seit seiner Fertigstellung und Erstaufführung im Jahr 1970 mit einem Aufführverbot unter Verschluss gehalten. Die Verfilmung des Brecht-Theaterstücks mit dem Enfant Terrible des Neuen Deutschen Films erzürnte die Rechteinhaber des Brecht-Nachlasses so sehr, dass sie zu drastischen Maßnahmen griffen und das Werk wegsperrten.
Brechts Frau Helene Weigel war nach der Premiere im Fernsehen so verärgert über den Film, dass sie jegliche weitere Aufführungen unterband. Selbst nach dem Tod von Weigel 1971 wehrte sich auch ihre Tochter Barbara Brecht-Schall gegen die Veröffentlichung - bis Juliane Lorenz, Präsidentin der Fassbinder-Foundation, die Fronten aufweichen konnte und das verstörende Drama 2014 bei der Berlinale gezeigt werden durfte. Danach gab es sogar eine Veröffentlichung auf DVD.