Platz 5: „Hurt“ (2003)
Interpret: Johnny Cash
Regisseur: Mark Romanek
Wenn man heutzutage an den Song „Hurt“ denkt, verbinden wohl nur die wenigsten damit den 1994 von Nine-Inch-Nails-Kopf Trent Reznor geschriebenen Song, sondern die todtraurige Version, die Johnny Cash 2002 herausbrachte. Mark Romanek („Alles, was wir geben mussten“) hält ähnlich einem Biopic in seinem Video zu Cashs Song einige der wichtigsten Augenblicke im Leben des Musikers fest und setzt dem Fortlauf der Jahre opulente Stillleben vergorener Früchte entgegen. Zum Zeitpunkt des Drehs befand sich der 71-jährige Cash bereits in einem schlechten Gesundheitszustand, doch Romanek schreckte trotzdem nicht davor zurück, Cashs ausgezehrtes Gesicht in wenig schmeichelhaften Nahaufnahmen einzufangen. Sieben Monate nach dem Dreh starb Cash, doch mit seiner Version von „Hurt“ und dem dazugehörigen Musikvideo hinterließ er ein musikalisch wie bildlich ergreifendes Erbe an die Nachwelt.