(Isao Takahata, Japan 1988)
Isao Takahatas Anime-Klassiker ist für uns der beste Animationsfilm aller Zeiten: Frei von Kitsch und Pathos, dafür jedoch mit viel Herz und andächtiger Zurückhaltung wird die Geschichte von Seita und seiner kleinen Schwester Setsuko erzählt, die in den Nachwehen der Bombardierungen von Kobe zu überleben versuchen. Man braucht schon starke Nerven und einen gutgefüllten Vorrat an Taschentüchern, um dieses schonungslose Antikriegsdrama über die letzten Tage einer unschuldigen Kindheit zu überstehen. In einer seiner stärksten Szenen stiehlt Seita Kartoffeln von einem Bauern, um seiner kranken Schwester zumindest irgendetwas zu Essen geben zu können. Aber Seita wird vom Bauern erwischt und zur Polizei gebracht, während die schwache Setsuko allein zurückbleibt und verzweifelt nach ihrem großen Bruder ruft. Ein herzzerreißende Szene, die nur ein weiterer Beleg dafür ist, dass „Die letzten Glühwürmchen“ nicht nur ein filmisches Meisterwerk, sondern auch als humanistische Warnung und Mahnung von großer Relevanz ist.