„Ekel“
(Roman Polanski, Großbritannien 1965)
Bis heute hat Roman Polanskis Horror-Drama, in dem Catherine Deneuve als Männer verabscheuende Carole zunehmend dem Wahnsinn verfällt, nichts von seiner verstörenden Wirkung verloren. Ein wesentlicher Grund dafür ist Polanskis einnehmende Filmsprache, die Carols fortschreitenden Wahn in ihrer einsamen Wohnung effektiv beschreibt: Das Fleisch eines Hasen rottet auf einem Teller vor sich hin und zieht Fliegen an, während die Kartoffeln mehr und mehr Keime treiben. Wie Polanski hier (oder später auch in seinem Kriegsdrama „Der Pianist“) mit der Kartoffel als Symbol arbeitet, ist schlichtweg genial: Wie die Kartoffeln in der Küche siecht auch Carol langsam dahin und die zunehmenden Auswüchse ihrer Wahnvorstellungen spiegeln sich in den Auswüchsen der Kartoffeln wider. Das ist Kartoffel-Horror der subtilsten Art!