Platz 4: „Sieben Jahre in Tibet“
(Jean-Jacques Annaud, USA/GB 1997)
Zugegeben, Jean-Jacques Annauds „Sieben Jahre in Tibet“ ist nur zu Beginn ein wirklicher Bergsteigerfilm, denn im Mittelpunkt des Biopic-Dramas steht eigentlich die Freundschaft zwischen dem Bergsteiger Heinrich Harrer (Brad Pitt) und dem 14. Dalai Lama, Tenzin Gyatso (Jamyang Jamtsho Wangchuk). Doch der erste Abschnitt des Films über Harrers Himalaya-Expedition und seine anfängliche Rivalität mit dem Expeditionsleiter Peter Aufschnaiter (ein großartiger David Thewlis) wartet mit solch phänomenalen Aufnahmen des Himalaya und der beiden Bergsteiger auf, dass dieses wunderbare Erzählkino der alten Schule nicht in unserer Top 7 fehlen darf.
Spannungsreicher Höhepunkt des Auftakts ist der Moment, in dem Harrer den gestürzten Aufschnaiter im Schweiße seines Angesichts festhalten muss, während eine Wunde an Harrers Bein eine alarmierende Menge Blut abgibt. Wenn Pitt zitternd und vor Schmerz brüllend am Abhang steht und das Seil seines Expeditionsleiters hält, fiebert man jede Sekunde der Szene mit und atmet ebenso erleichtert wie die zwei Bergsteiger auf, wenn sie beide wieder festen Boden unter ihren Füßen haben.