Platz 24: „Postal: Der Film“
(Uwe Boll, USA 2007)
Kein-Blatt-vor-dem-Mund-Regisseur Uwe Boll verfilmt ein Videospiel, in dem der Spieler Polizisten anpinkeln und Obdachlose anzünden kann. Dabei muss doch einfach der politisch inkorrekteste Film aller Zeiten herauskommen – und wäre das der Fall gewesen, hätten wir den Film womöglich auch nicht gut gefunden, aber wir hätten Boll zumindest für seine Eier aus Stahl respektiert. Aber Pustekuchen! Mit seiner schier unendlichen Inkompetenz als Filmemacher schafft es Boll nicht, auch nur mit einer einzigen der Unter-der-Gürtellinie-Szenen wirklich zu schocken! Aus „Postal“ ist niemand wutentbrannt herausgestürmt – und gerade das ist die größte Schwäche des Films. Denn statt aufgebrachten Buhrufen des wütenden Pöbels erntet „Postal“ nur das eine oder andere mitleidige Gähnen. Seinen ersten von mehreren Plätzen in dieser Liste hat sich Boll also nicht verdient, weil wir als Kritiker auf den „guten Geschmack“ achten müssen, denn dann hätte er das einzig sinnvolle Ziel einer „Postal“-Verfilmung nämlich erreicht, sondern weil wir uns als Zuschauer ganz einfach zu Tode gelangweilt haben.