Platz 7: „Auschwitz“
(Uwe Boll, D 2011)
„Auschwitz“ besteht grob aus zwei Teilen: Zu Beginn und am Ende gibt es Ausschnitte aus Interviews mit deutschen Schülern, die Uwe Boll zum Thema Nationalsozialismus befragt. Im Zwischenteil wird mit den Mitteln eines Spielfilms ein ganz normaler Tag – inklusive Gasdusche und Urlaubsplanung - im KZ Auschwitz nachgestellt. Beides ehrenwerte Ansätze, die aber – jeweils aus anderen Gründen – an Bolls Unvermögen zerschellen: In den Interviews werden überwiegend Hauptschüler der Lächerlichkeit preisgegeben – so soll gezeigt werden, dass deutsche Schüler nichts über den Holocaust wissen. Aber man hätte auch nach dem Namen der Kanzlerin fragen können – und hätte wahrscheinlich auch keine Antwort bekommen. Es beweist also allenfalls: Deutsche Schüler sind dumm – aber mit der angeblichen Verharmlosung des Nationalsozialismus an unseren Schulen hat das nichts zu tun. Im Spielfilmteil wiederum beißen sich die dokumentarische Handlung und die von Boll eingesetzten Genre-Stilmittel. Wenn hier jüdische Babys erschossen werden, dann in Zeitlupe – so wird die Banalität des Schreckens definitiv nicht offengelegt. Im Gespräch nach dem Film meinte Boll dazu, dass er das so hätte machen müssen, weil die Szene ansonsten zu langweilig gewesen wäre. Ohne Worte!