Das hatte Jason Stange ganz sicher nicht kommen sehen. Nachdem ein Artikel über den Low-Budget-Horrorstreifen „Marla Mae“ in der Tageszeitung The Olympian erschienen ist, für den sich der Schauspieler auch vielfach ablichten ließ, wurde Stange laut The Guardian nur wenige Tage später während des Kaufes von Zigaretten von der Polizei gestellt. Gerade erst hatte er noch in voller Schauspielmontur das Set verlassen.
Hintergrund der ganzen Geschichte ist, dass der 44-jährige Stephen Stange im Jahre 2006 zu 117 Monaten Gefängnis verurteilt wurde, nachdem er einen bewaffneten Banküberfall verübt hatte. Im Laufe der Zeit wurde er dann in ein Resozialisierungszentrum verlegt, das er im Juli 2014 ohne Genehmigung verlassen hatte. Seitdem befand er sich auf der Flucht. Die Zwischenzeit nutze er offenbar, um sich eine Karriere als Schauspieler aufzubauen. Denn die Polizisten dürften nicht schlecht gestaunt haben, als Stange unter dem Künstlernamen Jason Strange für„Marla Mae“ gelistet wurde.
In dem Horrorfilm geht es um die junge Marla, die den wahren Gründen hinter dem mysteriösen Tod ihres Freundes auf die Schliche kommen will. Stange spielt den Part des Dr. Lourdes, einem Arzt in einer Abtreibungsklinik. Der Film war gerade in Washington abgedreht worden und die Schauspieler wollten gerade den Artikel in der Zeitung begutachten, als Stange gefasst wurde.
Brandon Roberts, der Produzent des Films, zeigte sich auch überrascht über den Verlauf der Dinge und versicherte, dass Stange ein talentierter Schauspieler sei, der bei dem Cast und der Crew gleichermaßen beliebt war. Das Drehbuch sei sogar ein bisschen umgeschrieben worden, um Stange entgegenzukommen, der beim Vorsprechen überzeugt hatte und etwas ganz Eigenes in die Rolle gebracht hatte. Außerdem versprach auch Regisseurin und Hauptdarstellerin Lisa van Dam-Bates, dass Stanges Szenen der fertigen Fassung des Films erhalten bleiben würden, die in Amerika voraussichtlich 2016 erscheinen soll.
