Noch immer kann Kevin Doyle hören, wie die Stimme seiner Frau Eileen ihn liebevoll „Nerd“ nennt. Genau wie er war auch sie eine große „Star Wars“-Anhängerin – und gemeinsam gehörten sie der 501st Legion an. Die Mitglieder dieses „Star Wars“-Fanzirkels haben sich ganz der Herstellung und des Tragens von Sturmtruppen-Rüstungen verschrieben. Regelmäßig ging das Paar auch auf Fanmessen, auf denen Eileen ihre Kunstwerke zum Verkauf anbot.
Inzwischen kann Doyle beim Gedenken an seine Frau wieder Lächeln - aber kurz nach ihrem Krebstod im Jahr 2012 schien mit ihr auch sein Lebensmut gestorben zu sein: „Seit dem Tag geht die Sonne für mich nicht mehr auf. Jeder Tag ist für mich der 7. November, ihr Todestag. Das Licht meiner Kerze ist erloschen.“, schreibt Doyle etwa in einem persönlichen Statement auf seiner Crowdfunding-Webseite, auf der er um das nötige Geld für seine Comic-Con-Wanderung bat.
Doch nun, fast drei Jahre nach dem Schicksalsschlag, entschied Doyle, seine Frau mit einer außergewöhnlichen Aktion zu Ehren. Statt zu versuchen, sie zu vergessen, streifte er sich seine Stormtrooper-Rüstung über und machte sich zu Fuß auf den Weg zur Comic-Con. Am 6. Juni 2015 begann er die 806 Kilometer lange Reise vor der Rancho Obi-Wan, dem Museum mit der größten „Star Wars“-Sammlung der Welt in Petuluma, um es rechtzeitig zum Beginn der Comi-Con am 9. Juli bis nach San Diego zu schaffen.
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Posted by 501 Mile Walk on Tuesday, 7 July 2015
Für Doyle war dabei vor allem der Weg das Ziel - denn neben dem Gedenken an seine Frau wollte er mit seiner Aktion auch Spenden für seine eigens gegründete Stiftung „Eileen's Little Angels“ sammeln, die krebskranke Kinder mit Decken, Bandanas, Malbüchern und Kuscheltieren versorgt - allesamt versehen mit den Malereien seiner Frau. Die Geschichte des dauerwandernden Stormtroopers traf in den USA auf allgemeine Begeisterung und wurde von mehreren großen Zeitungen aufgegriffen. Doyle zeigte sich überwältigt von dem Feedback und hofft, dass nach dieser Reise nicht nur die Sonne in seinem, sondern auch in dem Leben anderer Betroffener wieder aufgehen wird.