Platz 2
Mit dem Fantasy-Spaß „Time Bandits“ (1981) probierte sich Ex-Monty-Python-Mitglied Terry Gilliam bereits ein erstes Mal in der Welt des Zeitreise-Films aus, doch seinen ganz großen Beitrag zu diesem Subgenre leistete der Brite 1995 mit dem wegweisenden „12 Monkeys“. In diesem reist Bruce Willis als Häftling Cole aus dem Jahr 2035 in die 90er Jahre, um Informationen über einen tödlichen Virus zu sammeln, der später nahezu die gesamte Menschheit auslöschte und die wenigen Überlebenden zu einer qualvollen Existenz unter der Erdoberfläche zwang.
Gilliam meistert hier unüblich kontrolliert die vielen Drehungen und Wendungen der Geschichte, die in einen ungemein stimmungsvollen, mitreißenden und klugen Film münden. Die chaotischen Bildwelten, in denen sich Gilliam nicht selten verliert, sind hier nicht nur Mittel zum Zweck, sondern Ausdruck der amoralischen Menschheit, die sich selbst zu Grunde richtet. Von der prachtvoll düsteren Bildgewalt abgesehen brilliert Bruce Willis als überraschend verletzlicher Protagonist und Brad Pitt als herrlich durchgedrehter Anführer der Armee der 12 Monkeys, wofür er zu Recht mit einer Oscar-Nominierung bedacht wurde. Als Vorlage für das Drehbuch diente übrigens der französische Kurzfilm „La Jetée“ von Chris Marker, der ebenfalls zu den besten Zeitreise-Filmen aller Zeiten zählt.