Platz 24: „The Straight Story“
(David Lynch, USA 1999)
David Lynch ist für seine verstörenden Filme bekannt, die eine so eigene surreale Atmosphäre auszeichnet, dass man für sie - analog zum Kafkaesken in der Literatur - den Begriff Lynchesk geprägt hat. Sein bis dato dunkelster und undurchdringlichster Film war der 1997 erschienene Psycho-Noir „Lost Highway“. Vielleicht wurde dem Meister damals seine eigene Düsternis zu viel. Jedenfalls drehte er als nächstes den Film, der bis heute komplett aus seiner gesamten sonstigen Filmografie herauszufallen scheint - das auf einer realen Geschichte basierende Road Movie „A Straight Story“. In dem Film macht sich der 73-jährige Rentner Alvin Straight (Richard Farnsworth) auf, um seinen Bruder Lyle aufzusuchen, der einen Schlaganfall erlitten hat. Die beiden verkrachten Brüder haben sich zu diesem Zeitpunkt bereits seit zehn Jahren nicht mehr gesehen. Nun reist Alvin die rund 400 Kilometer von Iowa nach Wisconsin. Da er keinen Führerschein hat, legt er die gesamte Strecke auf einem Rasenmäher zurück, der maximal 8 km/h fährt! „A Straight Story“ ist ein wunderschöner Film, der mit einfachsten Mitteln eine große Wirkung entfaltet und der anhand einer kleinen Geschichte grundlegende Dinge über das Menschsein erzählt.