Platz 8: „Bis ans Ende der Welt“
(Wim Wenders, Deutschland/Frankreich/Australien 1991)
Wenn Regielegende Wim Wenders ein Road Movie dreht, dann auch richtig! Satte 14 Jahre arbeitete der Erfolgsregisseur an dem epochalen Meisterwerk, drehte über ein Jahr lang in zehn verschiedenen Ländern und veröffentlichte schließlich nach einer stark gekürzten Kinoversion seine finale, fünfstündige (!) Version fürs Heimkino. „Bis ans Ende der Welt“ steckt so voller Schauplätze, Charaktere, auf der Metaebene vermittelter Gedanken, philosophischer Erklärungen und atemberaubender Bilder, dass dem Werk Worte kaum gerecht werden. Denn die Geschichte, in der die Menschheit durch einen Unfall mit radioaktiver Strahlung ausgelöscht werden könnte, verlangt dem Zuschauer immer wieder ab, das gigantische Filmmosaik neu zu ordnen und eigene, interpretatorische Schwerpunkte zu setzen. In jederlei Hinsicht ist „Bis ans Ende der Welt“ ein Genuss: die allesamt großartig aufspielenden Schauspieler (u.a. William Hurt, Sam Neill, Max von Sydow), die unfassbar einnehmenden Bilder des renommierten Kameramanns Robby Müller und die meisterliche Regiearbeit von Wenders selbst, dessen Geduld, dieses Mammutprojekt zu stemmen, sich mehr als auszahlt. Denn mit dieser Filmperle hat er wohl sein bestes Werk abgeliefert.