Platz 4: „The Day After“
(Nicholas Meyer, USA 1983)
„The Day After“ zeigt mit einer bis dahin noch nie in einem Film gesehen Eindringlichkeit die unmittelbaren Folgen eines Atomkrieges. Ursprünglich für das US-Fernsehen entstanden, war der Film mit 100 Millionen Zuschauern in den USA, der zu seiner Zeit erfolgreichste TV-Film überhaupt. Deshalb kam „The Day After“ bei uns sogar ins Kino, wo der Film ebenfalls zu einem großen Kassenschlager wurde und mehr als drei Millionen Zuschauer schockierte. Dies verwundert umso weniger, als im Film der Auslöser der nuklearen Katastrophe ein sich auf deutschem Boden zuspitzender Konflikt der beiden einstigen Supermächte ist. Der Hauptteil der Handlung zentriert sich jedoch um ein Krankenhaus in Texas, wo anhand der Verknüpfung mehrerer Einzelschicksale eine größere Gesamtschau der Katastrophe entsteht. Die Strahlenkrankheit bedingt ein massenhaftes Siechtum. Die staatliche Ordnung und Infrastrukturen verfallen. „The Day After“ ist ein eindringliches filmisches Mahnmal, das aufzeigt, was es in Zukunft unbedingt zu vermeiden gilt. Nur drei Jahre nach der Uraufführung des Films gewann das Thema einer weltweiten radioaktiven Verseuchung an ungeahnter Aktualität, als es in Tschernobyl zum Supergau kam.