Platz 11: „Flammendes Inferno“
(John Guillermin, USA 1974)
Auch „Flammendes Inferno“ ist das Kind der hollywood'schen Marketingkampagne, die eingeschlafene Filmgemeinde in den 70er Jahren weg vom Fernsehgerät ins Kino zu locken. Ordentlich Bombast, bekannte Hauptdarsteller, revolutionäre Effekte - jeder Katastrophenfilm sollte den vorherigen übertreffen. Einer, der dabei aus der grauen Massenware seiner Zeit herausstach, war John Guillermins „Flammendes Inferno“.
In San Francisco wird der bis dato höchste Wolkenkratzer der Welt mit einer großen Feier im 135. Stock eingeweiht. Während sich die anwesende Prominenz bei Smalltalk und Sekt begnügt, bricht ein Feuer aus und schließt die Partygesellschaft ein. Nun ist es an Architekt Doug Roberts (Paul Newman) und Feuerwehrchef Michael O'Hollorhan (Steve McQueen), die wütenden Flammen zu bekämpfen und die dem Tod geweihten Gäste aus dem Inferno zu befreien...
„Flammendes Inferno“ ist ein beeindruckend inszenierter Katastrophenfilm, der mit guten Dialogen, hervorragenden Schauspielern und handwerklicher Perfektion aufwarten kann - so gewann etwa Kameramann Fred J. Koenenkamp seinen verdienten Oscar. Vor allem die Actionszenen können sich auch noch heute sehen lassen, bedrohlich züngeln die Flammen im Treppenhaus des Wolkenkratzers, die bombastischen Explosionen lassen den Zuschauer des Öfteren gehörig aufschrecken. Zudem glänzt „Flammendes Inferno“ mit einigen unerwarteten Twists, die das Werk über die allenfalls durchschnittliche Konkurrenz der damaligen Zeit hebt. Spannend, packend inszeniert, explosiv - ein handgemachter Katastrophenfilm in Reinform.