Platz 16: „Das China Syndrom“
(James Bridges, USA 1979)
Katastrophenfilme erreichen immer dann eine ganz eigene Qualität, wenn die darin geschilderten Geschehnisse nicht allzu weit weg von der Realität sind. „Das China Syndrom“ erreichte dabei aber eine völlig neue Dimension: Zwölf Tage nach der Uraufführung des Katastrophenthrillers ereignete sich ein Kernschmelzunfall im Three Mile Island Kernkraftwerk, der viele Parallelen zur Story des Films von James Bridges aufwies und die Welt aufhorchen ließ.
In „Das China Syndrom“ kommen die TV-Reporterin Kimberly Wells (Jane Fonda) und ihr Kameramann Adams (Michael Douglas) während eines Drehs in einem kalifornischen Kernkraftwerk dem unverantwortlichen Treiben der Atomlobby auf die Schliche. Fortan ermitteln sie auf eigene Faust...
Zwei Aspekte fallen bei „Das China Syndrom“ besonders auf: einerseits die herausragenden Leistungen der Protagonisten, allen voran Fonda und Douglas in Höchstform. Andererseits aber auch die auf den Punkt gebrachte Kritik an Atomkraftwerken, die durch technische Mittel nur bedingt eine sichere Energiequelle darstellen. Bridges legt seine Geschichte dabei zwischen Katastrophenfilm und Verschwörungsthriller an - eine Kombination, die bestens funktioniert. Auch durch den Kernkraftwerkunfall nach der Premiere erreichte dieses dicht inszenierte Werk ein gewaltiges Medienecho.