Platz 11: „Nackt und zerfleischt”
(Ruggero Deodato, Italien 1980)
Lange bevor Found-Footage-Filme im Stil von „Paranormal Activity“ die Kinos überfluteten, bediente sich der italienische Regisseur Ruggero Deodato im Jahr 1980 dieses Stilmittels. In „Nackt und zerfleischt“ (der auch unter dem Originaltitel „Cannibal Holocaust“ geläufig ist) werden die sterblichen Überreste einer Filmcrew gefunden, die im Amazonas eine Dokumentation über den letzten Kannibalenstamm drehen wollte, dabei aber spurlos verschwand. Die Sichtung des Materials zeigt jedoch nach und nach, dass die Gruppe zu drastischen Maßnahmen griff, um möglichst abschreckendes Filmmaterial zu sammeln. Ein Vorhaben, welches im brutalen Tod der Journalisten endete...
Deodato schuf mit „Nackt und zerfleischt“ einen enorm heftigen Kannibalen-Schocker. Die Todessequenzen sind abstoßend, ebenso wie diverse Tierfolterszenen, die tatsächlich am Set durchgeführt wurden und weltweit für Empörung sorgten. Nichtsdestotrotz ist „Nackt und zerfleischt“ ein sowohl stilistisch innovativ umgesetztes wie auch sozialkritisches Werk. In etlichen Ländern steht es allerdings auf dem Index und ist in seiner vollen Länge in Deutschland legal nicht käuflich.