Universum
Platz 15: „Hobo with a Shotgun”
(Jason Eisener, Kanada 2011)
Im Jahr 2006 riefen Robert Rodriguez und Quentin Tarantino einen Fake-Trailer-Wettbewerb für das Grindhouse-Double-Feature „Death Proof“ und „Planet Terror“ aus, dessen Gewinner (u.a. Rob Zombies „Werewolf Women of the S.S.“) in den Kinoveranstaltungen integriert wurden. Zwar schafften es die Kanadier Jason Eisener, John Davies und Rob Cotterill mit ihrem Beitrag nur in einige kanadische Lichtspielhäuser, jedoch fand ihr Werk „Hobo with a Shotgun“ solch einen großen Andrang, dass sie es einige Jahre später tatsächlich realisieren konnten. Herausgekommen ist eine enorm brutale, trashige und bitterböse Filmperle, in der es um einen namenlosen Obdachlosen (Rutger Hauer) geht, der von seinem letzten Geld eine Schrotflinte kauft, um in der fiktiven Stadt Scum Town aufzuräumen. Neben den genüsslich ausgereizten Gewaltszenen, bei denen massenweise Knochen gebrochen und Schädel gespalten werden, schwingt auch eine klare Abrechnung mit dem amerikanischen Traum mit. Das i-Tüpfelchen von „Hobo With A Shotgun“ ist gewiss die charismatische Leistung von Rutger Hauer („Blade Runner“), der mit eiskalter Kompromisslosigkeit und herrlich abgeratztem Look einen Schergen nach dem anderen ins Jenseits jagt. In Deutschland ist der Streifen leider beschlagnahmt.
