Platz 19: „Bube, Dame, König, grAs”
(Guy Ritchie, Großbritannien 1998)
Quentin Tarantinos Stil, seine einzigartige, charakteristische Handschrift bei Drehbuch und Regie, gehört heute ohne Frage zu den meistkopierten Inszenierungsstilen im Medium Film. Von daher war es kein Wunder, dass auch Guy Ritchie nach seinem Debütfilm als die britische Antwort auf Tarantino bezeichnet wurde. Doch mit diesem Vergleich tut man beiden Regisseuren Unrecht, denn Ritchie kopierte in „Bube, Dame, König, grAs“ keineswegs nur seinen Kollegen. Vielmehr schuf er damit die Grundlage für seine ganz eigene Art von Film und kreierte seinen ganz eigenen Stil, der auch in Filmen wie „Snatch“ und „Rock N Rolla“ unverkennbar ist. Und so ist auch „Bube, Dame, König, grAs“ kultig, schwarzhumorig, flott inszeniert, und bietet genug verwobene Handlungsebenen, skurrile Charakteren und irre Storywendungen, um selbst einem Episodendrama Konkurrenz zu machen – sowie nicht zuletzt einer der witzigsten Schlusspointen der Filmgeschichte.