Filmgeschmack ist auch landestypisch. Während hierzulande Til Schweigers launiges Alzheimer-Feelgood-Drama "Honig im Kopf" mit bereits mehr als 5,5 Millionen Besuchern die Massen mobilisierte und jetzt von "Fifty Shades Of Grey" (mit 1,3 Millionen Zuschauern am Startwochenende) an der Chartspitze abgelöst wurde, ist das Soft-SM-Phänomen (freigegeben ab 15 Jahren) in Japan ein Flop. "Fifty Shades Of Grey" stieg am vergangenen Wochenende mit 61.728 Besuchern (Einspiel: 684.000 Dollar) in 324 Kinos nur auf Platz 5 der japanischen Kinocharts ein – weit hinter der neuen Nummer eins: "Terrace House: Closing Door", das Finale einer Reality-TV-Show, lockte 190.000 Besucher (in 160 Kinos) an.
Ein richtiger Superhit in Japan ist dagegen der auf Platz zwei gefallene Film: Die Disney-Animationskomödie "Baymax" nahm schon 70 Millionen Dollar bei 6,5 Millionen Besuchern ein. Von diesen Top-Zahlen können die Macher von "Fifty Shades of Grey" im Land der aufgehenden Sonne nur träumen. International räumte das 39 Millionen Dollar teure Werk bisher beeindruckende 158 Millionen Dollar ab, dazu kommen noch 93 Millionen Dollar vom ersten Vier-Tage-Wochenende in Nordamerika.
In Japan hat man für die Züchtigungen in "Fifty Shades Of Grey" offenbar nur ein gelangweiltes Lächeln übrig: Die Kinogänger sind weitaus Härteres gewohnt! Oder möchten verzaubert werden: 2014 spielte Disneys "Die Eiskönigin" dort als Jahressieger 249 Millionen Dollar ein!