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    Die Lieblings-Games der FILMSTARTS-Redaktion: Januar 2015

    In diesem Special präsentieren wir euch monatlich die neuen Lieblings-Games der FILMSTARTS-Redaktion sowie zwei Games des kommenden Monats, denen wir besonders entgegenfiebern.

    Titel: Life Is Strange – Episode 1: Chrysalis

    Genre: Adventure

    VÖ-Termin: 30. Januar 2015

    Altersfreigabe: ab 12 Jahren

    Plattformen: PC, PS 3 + 4, Xbox 360 + One

    Publisher: Square Enix

    Entwickler: Dontnod Entertainment

    Der FILMSTARTS-Gaming-Tipp für... junggebliebene Hobby-Schnüffler!

    Die morgendliche Herbstsonne fällt durch die bunt gefärbten Baumkronen rund um das kleine Städtchen an der Westküste, während die ersten eisigen Pazifikwinde über den Schulhof der renommierten Blackwell Academy wehen. Es ist der 1. Oktober 2013 und während „die Neue“ noch versucht, sich in den ungewohnten Alltag hineinzufinden, liegen ihre Kameraden der Oberstufe mit Zeitschriften und Smartphones im Grass, tauschen die neusten Gerüchte aus und spekulieren über das mysteriöse Verschwinden der beliebten 19-jährigen Rachel Amber. Willkommen in Arcadia Bay, Oregon. Willkommen in „Life Is Strange“. Das in Episoden aufgeteilt erscheinende Adventure von Publisher Square Enix stellt sich gegen den Status quo der Videospieleindustrie und lässt die Spieler in die Schuhe der 18 Jahre alten Maxine „Max“ Caulfield schlüpfen, die vor fünf Jahren mit ihren Eltern nach Seattle zog. Doch getrieben von Sehnsucht, Blackwells hervorragendem Ruf und dem Wunsch, eine so gute Fotografin wie ihr neuer Lehrer Mr. Jefferson zu werden, ist Max in ihre Heimat zurückgekehrt. Diesmal ist jedoch alles anders: Anstatt im Elternhaus lebt sie in Wohnheim der Blackwell Academy, hat keinen Kontakt zu ihrer entfremdeten Jugendfreundin Chloe und zu allem Überfluss entdeckt sie auch noch, dass sie die Macht besitzt, die Zeit zurückzudrehen. Das Leben ist wirklich seltsam.

    Zeitmanipulationssuperkräfte werden gerade zu so etwas wie einem Markenzeichen für das noch junge Entwicklerstudio Dontnod Entertainment, das bereits in seinem Erstling „Remember Me“ eine Heldin mit diesen Fähigkeiten ausstattete. Doch anstatt für Kämpfe nutzt Max ihre neue Gabe in erster Linie, um die Herausforderungen des Lebens als Teenager an einer neuen Schule zu meistern. Vergleichbar mit Telltale Games Aventures wie „The Walking Dead“ führt man in „Life Is Strange“ viele Gespräche, muss Entscheidungen treffen, stets das Verhältnis zu Freunden und Nicht-Freunden bedenken und mit all den Konsequenzen der eigenen Handlungen leben. Doch gerade diese Genrekonvention hebelt „Life Is Strange“ clever aus, indem Max’ Gabe das Zurückspulen der Zeit erlaubt, sodass zumindest die unmittelbaren Resultate der eigenen Entscheidungen ausprobiert und gegeneinander abgewogen werden können. In Sachen Grafikpower wirkt „Life Is Strange“ zwar veraltet, doch wird dieser Umstand von einer malerischen, atemberaubend-liebevoll gestalteten Welt locker wieder wettgemacht: Vergleichbar mit dem Kult-Indie-Titel „Gone Home“ besteht ein wesentlicher Teil des Spiels darin, die Umgebung zu erkunden, Max’ Gedanken zu bedeutungsvollen Objekten zu lauschen und zwischen Familienfotos oder vererbten Halsketten nach Erinnerungen und Geheimnissen zu suchen. Und noch bevor die atmosphärische Gemächlichkeit dröge zu werden droht, wird Max stets mit einer neuen Herausforderung konfrontiert: von Vergeltungsstreichen gegen die Oberzicke Victoria bis zu Zeitreisepuzzles, bei denen es durchaus auch schon mal um Leben und Tod gehen kann…

    Und das meint der Filmkritiker in uns...

    Schon nach wenigen Spielminuten fühlt man sich zurückgeworfen in die eigene Jugend – oder zumindest in die gemeinschaftlich geteilte Pseudo-Jugend, die wir in Serien wie „Willkommen im Leben“, „Dawsons Creek“ oder „OC California“ miterlebt haben. Max ist ein klassischer Underdog, steht zwischen den Cliquen der Rich-Kids, der Supernerds, der Skater, der Sport-Asse und der Cheerleaderinnen. Sie ist begeistert von Fotografie, knipst die großen und kleinen Momente ihres Lebens, versucht nicht zum Ziel der Mobbing-Profis zu werden und ist bemüht, Freundschaften zu knüpfen und zu flicken. Und sie muss sich infolge dessen mit einer ganzen Menge jugendlicher Ängste und Unzulänglichkeiten rumschlagen, wie es Claire Danes in „Willkommen im Leben“ so grandios vorgemacht hat. Doch für Filmfeinschmecker warten in „Life Is Strange“ auch jede Menge Fantasy- und Mystery-Einlagen: Hinsichtlich ihrer Kräfte ähnelt Max der titelgebenden Protagonistin in „Das Mädchen, das durch die Zeit sprang“ und auch zur Serien-Ikone „Veronica Mars“ gibt es ein paar Parallelen. Auch Max liebt es, mit ihrer Kamera die Welt einzufangen und dabei so manches verborgenes Geheimnis zu lüften. Denn während am späten Nachmittag eine in bedrohlichem Rot leuchtende Sonne im Meer versinkt, wird Max mehr und mehr in den mysteriösen Fall der vermissten Rachel Amber hineingezogen und steht bald vor der Herausforderung, Arcadia Bay gegen ominöse Kräfte zu verteidigen.

    Ein Spiel für Fans folgender Filme:

    Fazit: „Life Is Strange“ bringt zwar keine weltbewegenden Innovationen – dafür ist es aber ein brillanter Mix aus erfolgreichen Bauteilen: Das Grundgerüst von „The Walking Dead“ trifft auf die Emotionalität und Detailverliebtheit von „Gone Home“ und Zeitreisepuzzles à la „Braid“ – das alles gekleidet in das Gewand einer Teenager-Mystery-Serie. Wir können die im März erscheinende zweite Episode kaum noch abwarten!

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