Titel: Resident Evil Remastered
Genre: Action-Adventure, Survival-Horror
VÖ-Termin: 20. Januar 2015
Altersfreigabe: keine Angabe
Plattformen: PC, PS 3 + 4, Xbox 360 + One
Publisher: Capcom
Entwickler: Capcom
Der FILMSTARTS-Gaming-Tipp für... Horror-Gamer der alten Schule!
Capcoms „Resident Evil“-Reihe ist eine der populärsten Videospielmarken unserer Zeit, die sich nicht zuletzt durch den Erfolg der Filmumsetzungen auch außerhalb der Gaming-Community im Mainstream etablieren konnte. Doch während Amazone Milla Jovovich in bislang fünf Kinoblockbustern auf akrobatischste Weise Zombies über den Haufen schießen durfte und auch die moderneren „Resident Evil“-Spiele zunehmend epische Monster-Action in den Vordergrund stellen, legte das erste „Resident Evil“ von 1996 ganz andere Schwerpunkte fernab spektakulärer Powerfantasien: Der Fokus lag damals auf einem Gefühl von Hilflosigkeit, Furcht und Panik in den verlassen scheinenden Räumen eines alten Herrenhauses, dessen Stille sporadisch durch schreckenerregende Zombieangriffe gebrochen wird. Dieses Konzept machte Shinji Mikamis brillantes Spiel zur Mutter des Survival-Horror-Genres. Und nun, nach einer Neuauflage für den GameCube im Jahr 2002, kommt das erste „Resident Evil“ als Remastered-Version mit HD-Update zurück in die heimischen Wohnstuben – um uns aufs Neue das Schrecken zu lehren. Und um uns daran zu erinnern, weshalb viele Horror-Spiele von heute einfach nicht mehr gruselig sind!
Natürlich ist bei der Story selbst alles beim Alten geblieben: Um eine Reihe seltsamer, brutaler Morde zu untersuchen, wird das Polizei-Sondereinsatzteam Special Tactics And Rescue Service (S.T.A.R.S.) in die Außenbezirke von Raccoon City entsandt, wo es schon bald von zombifizierten Hunden und anderen Kreaturen angegriffen wird und zahlreiche Teammitglieder umkommen. Abhängig von der Wahl des Spielers erlebt man die weitere Geschichte entweder als der robuste, aber nicht ganz so gut ausgerüstete Chris Redfield oder als die verletzlichere, aber dafür mit mehr Feuerkraft und Gepäckplatz ausgestatteten Jill Valentine, die sich beide in ein altes Herrenhaus flüchten konnten. Doch in dem alten Gemäuer mit seinen zahllosen Rätseln und vorerst verschlossenen Türen erwartet das Duo der wahre Horror. Die Macher der „Resident Evil Remastered“-Version haben dabei offenkundig viel Wert darauf gelegt, das alte Spielgefühl zu erhalten. Zu den wenigen Änderungen gehört, dass nun auf Wunsch von der extrem altbackenen Panzer-Steuerung auf eine modernere Steuerung gewechselt werden kann. Dass dabei das Spielgefühl so bedrohlich und nervenaufreibend bleibt, ist nicht zuletzt dem oldschooligen Speichersystem und der grausam-strengen Equipmentmechanik zu verdanken. Dieses Traditionsbewusstsein könnte zwar gerade jüngere Spieler abschrecken – doch Gaming-Veteranen werden zu schätzen wissen, wie diese alten Mechaniken ein unnachahmliches Spielgefühl erzeugen können.
Und das meint der Filmkritiker in uns...
Freunde des ansehnlichen Bewegtbilds dürften wohl am meisten darüber jauchzen, wie hübsch die HD-Optimierung gelungen ist – die übrigens nach Belieben auf die alte Grafik und zurück geschaltet werden kann. Gerade die in die Zwischensequenzen gesteckte Arbeit macht sich bezahlt, reichen die animierten Szenen zwischen Jill und Barry Burton oder zwischen Chris und Rebecca Chambers doch fast an die Qualität der Cutscenes von „Resident Evil 6“ von 2013 heran. Doch man kann nicht über ein „Resident Evil“-Spiel aus filmischer Sicht reden, ohne konkreter auf die Kinoadaptionen einzugehen: Wie zuvor bereits angedeutet, unterscheidet sich das traditionelle „Resident Evil“-Gefühl erheblich von Paul W. S. Andersons Filmumsetzungen – doch wer sich an dieser tonalen Varianz nicht sonderlich stört, wird sich auch als Fan der Filme an dieser Quasi-Origin-Story mit Sienna Guillorys Figur Jill Valentine und Wentworth Millers Figur Chris Redfield erfreuen können. Versucht man jedoch etwas präziser Filmgeschmäcker in Videospielgeschmäcker zu übersetzen, kommen einem bei „Resident Evil Remastered“ eher solche Horror-Perlen wie „[REC]“ und „Das Geisterschloss“ in den Sinn, besitzen doch auch sie eine Riege an verängstigten und hilflosen Protagonisten, die in einem gewaltigen Haus durch die Schatten kreuchen und um ihr Überleben bangen müssen.
Ein Spiel für Fans folgender Filme:
Fazit: Die Schrecken der Kindheit setzen tief – und so beschwört auch „Resident Evil Remastered“ erneut die alte Furcht und weckt ungebrochen nostalgische Freude.