"Tal der Wölfe - Irak" (TR, 2006)
Der türkische Regisseur Serdar Arkar griff in seinem Action-Reißer „Tal der Wölfe – Irak“ die „Sackaffäre“ auf, die sich unmittelbar nach dem Ende des Irak-Kriegs 2003 abspielte: Türkische Soldaten in Zivilkleidung wurden damals von US-Militärs im Irak gefangengenommen, mit Säcken über den Köpfen abgeführt und verhört. Die Gefangenen wurden erst nach 60 Stunden freigelassen, nachdem die Türkei bei den Vereinigten Staaten Protest einlegte hatte.
Der damalige bayrischer Ministerpräsident Edmund Stoiber verschrie den patriotisch-nationalistischen Film als "rassistischen, anti-westlichen Hassfilm“ und forderte Kinobetreiber auf, „Im Tal der Wölfe - Irak“ aus ihrem Programm zu nehmen. Die Cinemaxx-Kette tat dies auch tatsächlich, nachdem in Deutschland eine heftige Diskussion um das Kriegsdrama losgetreten wurde. Der Nachfolger „Tal der Wölfe - Palästina“, der 2011 erschien, bekam von der FSK keine Jugendfreigabe. Obwohl (oder gerade weil) die Filme als antiamerikanisch und antisemitisch gelten (zur FILMSTARTS-Kritik), wurde die Reihe ein kommerzieller Erfolg. Allein im Jahr 2006 lösten 410.239 deutsche Besucher eine Karte für den ersten Teil, obwohl er mit vergleichsweise wenigen Kopien startete.