Der Hacker-Angriff auf Sony hinterlässt nun auch bei anderen Studios seine Spuren. Nachdem die für den Leak verantwortliche Gruppe auch Kinos bedrohte, die "The Interview" zeigen, entschieden immer mehr Kinobetreiber die politische Komödie über einen geplanten Anschlag auf Nordkoreas Machtinhaber Kim Jong-un (im Film gespielt von Randall Park) aus dem Programm zu nehmen und schließlich sagte Sony den Kinostart komplett ab. Ein weiteres Projekt mit Bezug auf Nordkorea wird jetzt ebenfalls gestrichen. Fox rudert zurück und will den Film nicht mehr verleihen, wodurch auch New Regency gezwungen ist, einen Rückzieher bei der Realisierung der Tragikomödie "Pyongyang" zu machen.
Regisseur Gore Verbinski ("Lone Ranger", "Fluch der Karibik") und Hauptdarsteller Steve Carell ("Foxcatcher") wollten eigentlich im März 2015 mit dem Dreh beginnen. Das Projekt habe laut des Filmemachers (via Deadline) bereits grünes Licht erhalten und die Finanzierung stand. Dem Bericht des Branchenmagazins nach sei ihm vom Verleih klar gesagt worden, dass die Entscheidung, den Film nicht mehr zu verleihen, mit der Situation bei Sony zusammenhänge. "Ich finde es ironisch, dass Angst die Möglichkeit beseitigt, Geschichten zu erzählen, die unsere Fähigkeit, Angst zu überwinden, beschreiben", so der Verbinski.
"Pyongyang" ist die Adaption der gleichnamigen Graphic Novel vom Kanadier Guy Deslisle über dessen Aufenthalt in Nordkorea. Das Drehbuch stammt von Steven Conrad ("Das Streben nach Glück"). Nach dem Ausstieg von Fox und New Regency liegt das Projekt höchstwahrscheinlich erst einmal auf Eis, eine Realisierung unter dem Dach eines anderen Verleihers besteht aber.