Titel: The Crew
Genre: Rennspiel
VÖ-Termin: 2. Dezember 2014
Altersfreigabe: ab 12 Jahren
Plattformen: PC, PS 3 + 4, Xbox 360 + One
Publisher: Ubisoft
Entwickler: Ubisoft Reflections
Der FILMSTARTS-Gaming-Tipp für... Rennfahrer mit Amerika-Fimmel!
Von den niemals schlafenden Metropolen an der Ostküste zu den nebelverhangenen Sümpfen Louisianas, von der aussterbenden Industriestadt Detroit bis zur endlosen Wüstenpiste der Südstaaten, von den mit halbnackten Körpern gepflasterten Stränden Miamis bis zu den majestätischen Küstenmammutbäumen des kalifornischen Redwood-Nationalparks: In Ubisofts Rennspiel „The Crew“ gibt es die ganze vielfältige Schönheit der Vereinigten Staaten zu entdecken. Das befahrbare Straßennetz erstreckt sich dabei zwar über eine komprimiert nachempfundene USA, die aber trotzdem dermaßen groß ist, dass die Fahrt von der Ost- zur Westküste mehrere Stunden in Anspruch nimmt. Am Erstaunlichsten ist dabei, wie lebendig und detailliert die einzelnen Landstriche wirken und wie die unterschiedlichen Fahrabschnitte bei entsprechend angepassten Automodellen völlig verschiedenen Renntypen ermöglichen. So erlaubt „The Crew“ ohne Schikanen oder Diskriminierungen von Spielergeschmäckern das raketengleiche Rasen auf den Highways Kaliforniens ebenso wie das Motocrossen über die Bergpisten der Appalachen.
Aber „The Crew“ ist natürlich nicht nur virtuelles Sightseeing mit ein bisschen Rumcruisen: Im (eher vernachlässigbaren) Einzelspielermodus übernimmt der Spieler die Rolle des auf Rache sinnenden Gangsterrennfahrers Alex Miller, der nun für das FBI arbeitet und dafür an diversen Verfolgungsjagden teilnimmt. Jede Faser von „The Crew“ schreit jedoch danach, dass das Spiel eigentlich für die Mehrspielerraserei gedacht ist, und so sollte es Spieler auch behandeln. Neben den manchmal nahezu meditativen Spritztouren durch die Vereinigten Staaten brilliert „The Crew“ vor allem in den Momenten, in denen man sich mit anderen Spielern zu einer der titelgebenden Crews zusammenschließt, um gemeinsam Autorennen, Hetzjagden oder Fluchten vor der Polizei zu bestreiten. Das bei alledem erworbene Geld steckt man in neue Autos oder Upgrades für die alten Karren. Die Qualität der Tuningteile wird dabei zum sogenannten Auto-Level summiert, was nicht nur Investitionsentscheidungen übersichtlicher macht, sondern auch auf angenehm reduzierte Art den Vergleich zur Konkurrenz ermöglicht. Die Preise für hochwertige Modelle sind dabei aber leider häufig so übertrieben hoch, dass für Perfektionisten die alternative Aufwendung von Echtgeld via Ingame-Käufen nahezu unumgänglich scheint.
Und das meint der Filmkritiker in uns...
Spiele wie „Dragon Age: Inquisition“ und „The Last of Us“ mögen regelrechtes Gefühlskino abliefern und an unserer innersten Menschlichkeit rühren. „The Crew“ ist hingegen in erster Linie gedankenloser, harmloser und enorm stylisher Spaß. Die Story um Alex Miller, der undercover für das FBI einen korrupten Bundesagenten hochnehmen soll, der vor Jahren Alex‘ Bruder abgeknallt hat, erreicht nicht die vielschichtige Tiefe eines „Drive“, sondern bewegt sich mit seinem Fokus auf Gruppenrumgedüse auf dem Level eines „The Fast and the Furious“ oder „Auf dem Highway ist die Hölle los“. Und gerade für kurzweilige Mehrspielertitel ist das genau das Richtige. Und wenn man mal wieder von Küste zu Küste fährt und die Szenerie in sich aufsaugt, dann ist eigentlich nur schade, dass kein charmanter Kopilot wie Imogen Poots neben einem sitzt, wie sie in der diesjährigen Videospieladaption „Need for Speed“ Aaron Paul bei seiner Rachetour quer durch die USA Gesellschaft leistet.
Ein Spiel für Fans folgender Filme:
Fazit: Während „The Crew“ mit seinen Einzelspielerrennen nicht mit den Genre-Königen wie „Gran Turismo 6“ oder „Need for Speed: Most Wanted“ mithalten kann, ragt sein Onlinemodus mit den Crew-Abenteuern deutlich aus der Masse an Racing-Games hervor. Darüber hinaus bietet es die umfangreichste und lebhafteste Fahrkulisse, die man je in einem Rennspiel bewundern durfte.