Titel: Elite: Dangerous
Genre: Weltraum-Simulation
VÖ-Termin: 16. Dezember 2014
Altersfreigabe: keine Angabe
Plattformen: PC
Publisher: Frontier Developments Ltd.
Entwickler: Frontier Developments Ltd.
Der FILMSTARTS-Gaming-Tipp für... ausdauernde Weltraum-Abenteurer!
Als Zwei-Mann-Armee programmierten 1984 David Braben und Ian Bell die Weltraum-Simulation „Elite“, in der Spieler zum ersten Mal mit ihrem eigenen Raumschiff aufbrechen und scheinbar endlose Sternensysteme bereisen konnten (so schien es zumindest, in Wahrheit waren es „nur“ etwa 2000). Im vierten Teil der Elite-Serie namens „Elite: Dangerous“ machen Programmier-Pionier Braben und seine Firma Frontier Entertainment Ltd. nun den nächsten logischen Schritt: Sie ermöglichen den Besitzern von gut ausgestatteten Gaming-PCs das Erkunden der Planeten, Monde, Asteroiden und diversen anderen galaktischen Phänomene unserer kompletten Milchstraße mit ihren Hunderten Milliarden Sonnensystemen. Die technologischen Grenzen unserer Zeit verschaffen uns zwar nur relativ wenige konkrete Informationen über die anderen System unsere Galaxie, doch mittels der eigens für das Spiel entwickelten Stellar Forge (ein hochkomplexer Algorithmus, der die bekannten Daten über bereits bekannte Planeten verarbeitet und neu kombiniert) können Braben & Co. die noch unerforschten Weiten des Alls dennoch täuschend realistisch simulieren. Das Ergebnis ist atemberaubend: Spiele wie „Skyrim“ mögen offene Welten bieten, „Elite: Dangerous“ bietet eine ganze offene Galaxie!
In so vielen Sonnensystemen gibt es logischerweise auch viel zu tun: Wir schreiben das Jahr 3300 nach Christus und die Menschheit hat inzwischen weite Teile der Milchstraße besiedelt. Doch noch immer ist vieles unentdeckt, unerforscht und reif zum Ausbeuten. Deswegen bedarf es wagemutiger Raumfahrer wie uns, die mit ihrem anfänglich kleinen, aber mit allerlei neuer Technik ausbaubaren Schiff aufbrechen, um sich als Raumpiraten, Entdecker, Rohstoffgräber, Händler, Kopfgeldjäger oder Schmuggler zu verdingen. Der Spieler wird nicht von einer zentralen Spielgeschichte an die Hand genommen, sondern darf und muss die Galaxie auf eigene Rechnung für sich erschließen. Aus dem eigenen Cockpit heraus sieht man die Sterne im Hyperraum an einem vorbeifliegen, betritt Raumstationen, um die mehr oder weniger legale Ware zu verticken, und mischt sich ein in die unter der Oberfläche brodelnden Konflikte zwischen den galaktischen Fraktionen. Neben kleineren, privaten Gruppierungen kämpfen nämlich auch das große Imperium, die rebellische Föderation und die selbstgerechte Allianz um die Vorherrschaft in der Milchstraße. Dementsprechend ist „Elite: Dangerous“ als Online-Spiel konzipiert, aber obgleich eine konstante Verbindung zum Internet notwendig ist, lässt sich dennoch zwischen einem Einzelspielermodus, einem auf ausgewählte Freunde beschränkten Modus und dem öffentlichen Multiplayermodus wählen. Somit kann jeder für sich entscheiden, wie viele ebenfalls frei durch die Sternensysteme reisende Mitspieler er in seinem Abenteuer dabei haben will.
Und das meint der Filmkritiker in uns...
Die viel beschworenen unendlichen Weiten des Weltalls stehen philosophisch betrachtet für die Unfassbarkeit der menschlichen Existenz. Rein praktisch betrachtet stehen sie einfach für eine unüberschaubare Kiste voller Möglichkeiten, um neuartige, faszinierende und herausfordernde Geschichten zu erzählen. So ist Christopher Nolans „Interstellar“ genauso ein Abenteuer- wie auch Science-Fiction-Film. Er erzählt von der Reise in völlig unbekannte Welten, vom Entdeckertum und der Zukunft der Menschheit. Nun ist die Galaxie von „Elite: Dangerous“ schon zu großen Teilen entdeckt und die heimatlichen Fesseln der Erde sind längst abgestreift. Doch das Wissen um die nahezu grenzenlose Zahl an Sternensystemen, in die gereist werden kann und die womöglich bislang noch gänzlich unerschlossene Planeten beherbergen – das ist ein abenteuerliches Versprechen, wie es dieses Jahr nur „Interstellar“ auf die Leinwand bringen konnte. Nolans Film und „Elite: Dangerous“ erinnern dabei ein ums andere Mal an die malerische Ästhetik von Stanley Kubricks „2001 – Odyssee im Weltraum“, bei dem vor allem die gähnende Leere zwischen den Himmelskörpern für eine schreckliche Schönheit sorgt. Doch bei all der esoterischen Verklärung jener unendlichen Weite darf man auch die dreckige, allzu menschliche Komponente von „Elite: Dangerous“ nicht vergessen: Der Überlebenskampf zwischen Raumpiraten, Schmugglern und Kopfgeldjägern entzaubert die Magie des Alls ein wenig und holt das Spielerlebnis auf die Ebene des Weltraumwesterns „Serenity“ und der dazugehörigen Kultserie „Firefly“ zurück. Dem kann am besten Tribut gezollt werden, indem man jedem abgeschossenen Piraten oder Flottenschiff einen flotten One Liner à la Malcolm Reynolds mit auf den Weg in die unendlichen Jagdgründe gibt.
Ein Spiel für Fans folgender Filme:
Fazit: Noch nie war der Weltraum so nah wie mit „Elite: Dangerous“. Nach eigenem Gutdünken kann hier das All erkundet, bekriegt und ausgebeutet werden. Grenzen werden nur durch die beschränkten Ressourcen und Kampffertigkeiten gesetzt. Aber es hat ja auch niemand behauptet, dass die Eroberung von ein paar Hundert Milliarden Sonnensystemen schnell ginge.
"Elite: Dangerous" könnt ihr hier als Download erwerben.