Titel: Lords of the Fallen
Genre: Rollenspiel
VÖ-Termin: 28. Oktober 2014
Altersfreigabe: ab 16 Jahren
Plattformen: PC, PS 4, xBox One
Publisher: City Interactive
Entwickler: Deck 13 Interactive
Der FILMSTARTS-Gaming-Tipp für... unverwüstliche Dämonenjäger!
Du hast dich durch die Finsternis bis in die letzte Gruft vorgekämpft, die Schneide deines Schwertes ist mit Kerben übersät, dein Lederwams hängt nur noch an einem Riemen und jeder Schritt quietscht saftig, da deine Stiefel sich längst mit Schweiß und Blut gefüllt haben. Du stehst vor dem letzten Dämon dieses Gemäuers und dein Herz beginnt einmal mehr zu rasen. Denn du weißt, dass eine einzige Unaufmerksamkeit dein Leben kosten kann, und dann war alles vergebens. Denn dies ist „Lords of the Fallen“ und du bist der begnadigte Ex-Sträfling Harkyn. Und mit dir hätten sich die Dämonen besser nicht angelegt! Du stürmst durch die Tür und blickst einer furchtbaren Bestie ins Gesicht, halb Tier, halb Albtraum. Sie holt mit ihren riesigen Gliedmaßen nach dir aus, doch eine intuitive Rolle zur Seite rettet deine Haut. Mit einem magischen Vers beschwörst du einen Doppelgänger von dir herauf, der das Ungeheuer für einen Moment ablenkt, während du es mit Schwerthieben überziehst. Doch so schnell lässt es sich nicht töten. Wie aus dem Nichts kommt seine Faust auf dich zugeschossen und du kannst gerade noch rechtzeitig dein Schild hochreißen. Du wirst meterweit nach hinten geschleudert, doch du lebst. Noch.
„Lords of the Fallen“ von der deutschen Entwicklerschmiede Deck13 Interactive tritt in die großen Fußstapfen von „Demon’s Souls“ und „Dark Souls“ von From Software aus Japan, die vor fünf Jahren mit ihren Old-School-Action-Rollenspielen eine neue Ära des Hardcore-Gamings einläuteten. Sie sind brutale, knochenschwere Einzelgänger-Abenteuer in einer trostlosen Fantasywelt. Der Tod ist hier so omnipräsent, dass sogar das Sterben und das Lernen durch die eigenen zahllosen Tode fester Bestandteil der Spielerfahrung sind. Doch während sich „Lords of the Fallen“ ganz klar dieser Tugenden der Souls-Spiele bedient, fügt es diesem unerbittlichen Genre doch auch einige eigene Kniffe hinzu, die es deutlich zugänglicher machen. So sind das Level-System und die Einführung in das Spielprinzip hier sehr viel einsteigerfreundlicher. Zwar sind die Kämpfe noch immer knackig, fordernd und nervenaufreibend – doch die Versuchung, frustriert und resigniert den Kontroller in die Ecke zu schleudern, ist bei „Lords of the Fallen“ spürbar geringer. Außerdem erzählt das deutsche Spiel im Gegensatz zu den asiatischen Vorbildern eine richtige Geschichte um den beeindruckend facettenreich geschriebenen Protagonisten Harkyn, dessen einzige Hoffnung auf die Vergebung seiner Sünden im Auslöschen der dämonischen Invasoren besteht.
Und das meint der Filmkritiker in uns...
„Lords of the Fallen“ sticht wie auch schon „Dark Souls“ aus der Masse an Fantasy-Rollenspielen nicht nur durch sein forderndes Spielprinzip hervor. Die Art, wie die Spieler ihre Geschichte erleben, lässt sich auch kaum mit anderen Erzählungen in Buch und Film vergleichen. Es gibt zahllose Autorennfilme, Gaunerkomödien und Kriegsfilme. Doch wie viele Filme über einsame, gottverlassene Krieger, die im Angesicht ruinengroßer Monster tausend Tode sterben, gibt es schon? Wenn sich also irgendjemand anschicken sollte, „Lords of the Fallen“ zu verfilmen, was eine hervorragende Idee wäre, dann sollte er folgendes Rezept anstreben: Man nehme die grenzenlose Fantasie der Welt von „Die Reise ins Labyrinth“ und kocht sie auf großer Flamme, bis sie kohlenschwarz ist. Danach sollte man die leidenschaftliche Abenteuerlust und das unbeschreibliche Kreaturen-Design von Filmen wie „Prinzessin Mononoke“ hinzugeben und mit dem Schneebesen heftig verrühren. Zuletzt noch abschmecken mit so viel Seele zerschmetternder Einsamkeit und stoischer Brutalität à la „Walhalla Rising“, wie es die Produzenten erlauben. Und fertig ist „Lords of the Fallen“!
Ein Spiel für Fans folgender Filme:
Fazit: Wer „Dark Souls“ liebt, wird auch mit „Lords of the Fallen“ mindestens ein paar Sparringskämpfe ausfechten wollen. Für alle anderen ist der düstere, knüppelharte und zugleich erstaunlich antreibende Fantasy-Actioner die perfekte Gelegenheit, den Einstieg ins Hardcore-Monsterjagen zu wagen!