Titel: Alien: Isolation
Genre: Action
VÖ-Termin: 7. Oktober 2014
Altersfreigabe: ab 16 Jahren
Plattformen: PC, PS 3 + 4, xBox 360 + One
Publisher: Sega
Entwickler: Creative Assembly
Der FILMSTARTS-Gaming-Tipp für... Schleichmeister mit Alienphobie!
Die mörderischen Monster aus der „Alien“-Filmreihe haben seit ihrem ersten Leinwandauftritt anno 1979 einen festen Platz im Klub der Kultfilme und im Herzen eines jeden Horrorfans. Und während sich die Reihe gerade dadurch auszeichnet, dass jeder von einem anderen Regisseur gedrehte Teil eben auch einen ganz anderen Ton trifft und beinahe einem anderen Genre anzugehören scheint, haben sich Videospieladaptionen meist von dem eher actionlastigen „Aliens“ von James Cameron inspirieren lassen. Dabei sind oft genug Blindgänger wie „Aliens: Colonial Marines“ von 2013 herausgekommen. Mit „Alien: Isolation“ will Publisher Sega dieses Versäumnis nun wieder gutmachen und schickt Ellen Ripleys Tochter Amanda auf einen Schreckenstrip im Geiste von Ridley Scotts Monsterhorrorklassiker „Alien“. Während einer vermeintlich simplen Mission, bei der die Ingenieurin Amanda nur die Logbuch-Aufnahmen der Nostromo (dem Schauplatz von „Alien“) sichten will, stürzt die gewaltige Raumstation Sevastopol ins Chaos: Mit dem Großteil der Besatzung stirbt auch das zivilisierte Leben an Bord und abgesehen von einigen gemeingefährlichen, verzweifelten Menschen muss sich Amanda nun auch von einer übermächtigen Weltraumkreatur fürchten.
Die wesentlichen Unterschiede zu anderen Spielen im „Alien“-Universum bestehen darin, dass hier anstelle von Alienhorden nur ein einziges schwarzes Monster durch die Gänge pirscht und dass die Protagonistin in Ermangelung schwerer Waffen das Vieh nicht einfach abknallen kann! Stattdessen ist sie von der ersten Begegnung an stets auf der Flucht vor der heimtückischen Kreatur: Sie versteckt sich in Quartierschränken, schleicht durch Lüftungsschächte und hamstert sich Werkzeuge und Ersatzteile zusammen, um die defekten Systeme der Raumstation zu überwinden und in neue Areale vorzudringen. Mit der Gewissheit, dass das Alien jederzeit aus den Schatten hervorspringen kann und eine Konfrontation letztlich immer tödlich für Amanda enden würde, bewegt sich der terrorisierte Spieler also mit äußerster Vorsicht und Paranoia von einer Kauerposition unterm Tisch zur nächsten. Dass sich im späteren Spielverlauf das Grauen etwas abnutzt und der Schleich-Horror-Überlebenskampf in eine Monsterachterbahn verwandelt, ist etwas schade. Denn gewiss hätte das grundlegende Gruselkonzept von Entwickler Creative Assembly das komplette Spielerlebnis tragen können. Dieses nicht ganz ausgeschöpfte Potenzial tut jedoch den vielen furchterregenden Spielstunden mit „Alien: Isolation“ keinen Abbruch.
Und das meint der Filmkritiker in uns...
Sci-Fi-Horrorfreunde lieben sie einfach: Diese glänzend-schwarzen, feingliedrigen Außerirdischen mit dem speerspitzenartigen Schwanz, dem in die Länge gezogenen Kopf ohne Augen, dem stählernen Gebiss mit ausfahrbarem Miniaturmaul und – nicht zu vergessen - dem Säureblut. Das hervorragend designte Alien in „Alien: Isolation“ und sein Todestanz mit Ellen Ripleys Tochter ruft so viele Referenzen auf „Alien“ von Ridley Scott und „Alien 3“ von David Fincher auf den Plan – da bleibt kein Wunsch nach Fanservice unbeantwortet. Doch der heimliche Star des Spiels ist wie auch schon in den Filmen die Raumstation selbst: Wie die Schritte durch die dunklen, stählern-kalten Gänge schallen, wie das dumpfe und unnatürliche Licht durchs Deckengitter fällt, wie das unheilschwangere Brummen der Maschinen die Luft erfüllt … die Atmosphäre der Sevastopol steht seinen filmischen Vorbildern in nichts nach und schreit förmlich ins All hinaus, dass dies ein Ort zum Sterben ist. Die Detailverliebtheit der Level-Kulisse mit all seinen Bezügen auf die verdorbene Gesellschaft dieser dystopischen Zukunft, die Verweise auf das vergangene Zivilleben an Bord und die Spuren der menschlichen Katastrophe, die vor Amandas Eintreten durch die Raumstation gejagt ist, erden all diesen Schrecken und machen das erlebte Leid so noch greifbarer.
Ein Spiel für Fans folgender Filme:
Fazit: „Alien: Isolation“ ist kein perfektes Spiel, doch mit all seiner stimmungsvollen, packenden Spielatmosphäre und seinem von Terror durchtränkten Schleich- und Überlebenskampf ist „Alien: Isolation“ auf jeden Fall das bisher mit Abstand gelungenste, rundeste Spielerlebnis im Universum der explodierenden, Monster gebärenden Brustkörbe.