Der lange Schatten von „Herr der Ringe“ hat auch etwas Gutes:
Der Hobbit wird von Film zu Film erwachsener (und besser)
Es ist ein spannendes Gedankenexperiment: Wie hätte Peter Jacksons „Hobbit“-Trilogie wohl ausgesehen, wenn er sie zwar mit allen ihm heute zur Verfügung stehenden Mitteln gedreht, es aber die „Herr der Ringe“-Filme nie gegeben hätte?
Die Antwort darauf findet sich in einer von Peter Jacksons Aussagen während unseres Interviews – und diese erklärt auch ein Stück weit, warum uns der zweite Film (4,5 Sterne) so viel besser gefällt als der erste (3,5 Sterne) und warum wir guten Mutes sind, dass Jackson mit dem Finale sogar noch einmal einen draufpacken kann. Denn die „Herr der Ringe“-Trilogie ist nicht nur dieses überragende Meisterwerk, an dem sich nun auch die neuen Mittelerde-Filme – auf nicht immer ganz faire Weise - messen lassen müssen, sie wirkt auch einen immer stärker werdenden erwachsenen Einfluss auf die „Hobbit“-Filme aus, je mehr sich Bilbos Reise dem Ende zuneigt:
„Mir ging es vor allem darum, mich nicht einfach nur zu wiederholen. Und obwohl ich es genieße, gewisse Dinge aus den beiden Trilogien miteinander zu verknüpfen, fühlen sich viele Elemente aus ‚Der Hobbit‘ für mich absolut frisch an: Die meisten Charaktere sind neu und die Story ist im Kern eine ganz andere. Es freut mich auch, dass wir die Filme in dieser Reihenfolge gedreht haben, denn hätten wir ‚Der Hobbit‘ zuerst verfilmt, hätte es natürlich nahegelegen, einen Kinderfilm zu drehen, es ist schließlich ein Kinderbuch. Und hätte man sich erst danach an ‚Herr der Ringe‘ gemacht, hätte es zwischen den Filmen einen großen Bruch gegeben. Aber so herum konnten wir ‚Der Hobbit‘ zwar im ersten Film mit einem märchenhafteren Ton beginnen, aber während die Handlung voranschreitet, wird er sich nun immer mehr zu einem natürlichen Nachfolger der ‚Herr der Ringe‘-Trilogie entwickeln.“ – Peter Jackson