Eine umstrittene Entscheidung:
Darum sind drei doch besser als zwei
Noch mehr Aufruhr als die Titeländerung hat natürlich die Entscheidung nach sich gezogen, Bilbos Abenteuer in drei statt wie ursprünglich geplant in zwei Filmen zu erzählen. Aber während man sich am Ende von „Eine unerwartete Reise“ tatsächlich fragte, wozu es jetzt noch zwei weiterer Filme bedarf, wurde in „Smaugs Einöde“ schon sehr viel deutlicher, wozu Peter Jackson die zusätzliche Zeit nutzen will: Nämlich um Spaß zu haben und sich visuell so richtig auszutoben! Bei zwei Filmen hätte es etwa die Fässer-Szene in dieser Ausführlichkeit definitiv nicht gegeben und das wäre doch sehr, sehr schade gewesen.
Ganz ähnlich erklärt uns übrigens auch Philippa Boyens das Umdenken: „Es ist ein trügerisch simples Buch! Man kann leicht auf die Idee kommen, dass sich auch alles in einem Film erzählen ließe, aber dann müsste man schwere Entscheidungen treffen, was man alles weglässt. Professor Tolkien hat ein sehr episodisches Buch geschrieben und als solches würde es fast besser zu einer TV-Serie passen. Aber wir haben uns nicht nur dazu entschieden, nichts wegzulassen, wir wollten auch all die extra Elemente einbauen, die sich aus dem Bezug zu ‚Herr der Ringe‘ ergeben. Also standen wir auf einmal vor der Entscheidung: ‚Behalten wir die Spinnen? Was ist mit den Adlern?‘ Zudem ist jede Sequenz sehr visuell, es gibt einfach so viel zu zeigen. Zum Beispiel umfasst die Szene mit den Steinriesen im Buch gerade einmal zwei Zeilen, aber wenn man Peter Jackson kennt, dann weiß man, dass er sich eine solche Möglichkeit nicht entgehen lassen wird. Das ist unsere Ausrede und zu der stehen wir! Ganz ehrlich, wir wollten einfach noch mehr von dieser Story erzählen und es war für uns eine schreckliche Vorstellung, etwa Gandalf nicht folgen zu können, wenn er die Gruppe verlässt.“
Die Schauspieler waren übrigens nicht weniger überrascht als die Fans, als sie von der Entscheidung erfuhren, wie uns Richard Armitage im Gespräch verrät: „Ich war ja schon überrascht, dass sie zwei Filme machen. Aber als wir dann mit dem Drehen anfingen, das Skript immer detaillierter wurde und unsere Charaktere immer mehr Facetten bekamen, wurde es dann deutlich, dass das einfach zu viel für zwei Filme ist. Es ist sogar zu viel für drei Filme! Sie mussten Stunden und Stunden gedrehtes Material herausschneiden und für die Extended Version aufheben, weil es nicht in drei Filme hineingepasst hätte. Und das liegt nicht etwa daran, dass sie sich etwas aus den Fingern saugen, nur um einen Film füllen zu können. Sie sind vielmehr so fasziniert von all den Charakteren, dass sie ihre Geschichten so sorgfältig wie möglich erzählen wollen. Ich denke, die Extended Cuts werden deshalb für jeden der Filme so um die viereinhalb Stunden lang sein.“