Platz 10
(Hugh Hudson, USA 1981)
Allein die Eröffnungssequenz des großartigen „Chariots of Fire“ schrieb Filmgeschichte: Eine Gruppe junger Sportler joggt barfuß einen Strand entlang, jeder einzelne sprüht vor Tatendrang und Motivation, sie trotzen lachend Wind und Wetter, während die weltbekannte Titelmusik des Films erklingt. Der Film handelt, wie die erste Szene schon vermuten lässt, von zwei jungen britischen Leichtathleten, welche 1924 an den Olympischen Sommerspielen in Paris teilnehmen. Sprinter Harold Abrahams (Ben Cross) ist Jude und sieht sich an seiner Universität zunehmend mit Antisemiten konfrontiert - für ihn ein Grund, im 100-Meter-Lauf die Goldmedaille zu holen und allen sein Können zu beweisen. Eric Liddell (Ian Charleson) hat hingegen ein anderes Dilemma: Als strenggläubiger Christ hat er ein Problem damit, sonntags an den Start zu gehen. Dafür ist er sogar bereit, mit einem Kollegen die Startplätze zu tauschen und fortan das 400-Meter-Rennen zu bestreiten, welches an einem Wochentag stattfindet.
Es gibt wahrlich wenig, was man an „Die Stunde des Siegers“ aussetzen könnte. Die packende Story, die den Zuschauer jederzeit mitfiebern lässt, die formidable Kameraarbeit, die übersichtlich und mit äußerster Präzision die Bilder einfängt, die bis in die Nebenrollen perfekt besetzten Schauspieler und natürlich der legendäre Soundtrack des griechischen Komponisten Vangelis, der sich als erster Synthesizer-Komponist über einen Oscar freuen durfte. Der superbe Sportlerfilm, der auf wahren Tatsachen beruht, war die Kinoüberraschung des Jahres 1982, wurde insgesamt für sieben Oscars nominiert, von denen er vier gewann. Ein Meisterwerk!
