Ulrich Seidl ist bekanntermaßen kein Kind von Traurigkeit, wenn es darum geht, einen filmischen Blick in die abgründigen Tiefen der menschlichen Seele zu werfen. Was er zuletzt in seiner so aufwendigen wie kontroversen "Paradies"-Trilogie begonnen hatte, setzt er nun in dem dokumentarischen Essayfilm "Im Keller" fort. In der Doku geht er auf einen Streifzug durch den Alltag österreichischer Keller und die zum Teil skurrilen Beziehungen ihrer Besitzer zu diesen unterirdischen Rückzugsorten.
Auf seiner Homepage geben einige Statements von Seidl schon mal einen Vorgeschmack auf seinen neuen Film: „Der Keller ist in Österreich ein Ort der Freizeit und der Privatsphäre. Viele Österreicher verbringen mehr Zeit im Keller ihres Einfamilienhauses als im Wohnzimmer, das oftmals nur zu Repräsentationszecken dient. Im Keller gehen sie ihren eigentlichen Bedürfnissen nach, ihren Hobbys, Leidenschaften und Obsessionen. In unser aller Unterbewusstsein ist der Keller aber auch ein Ort der Dunkelheit, ein Ort der Angst, ein Ort der menschlichen Abgründe.“
"Im Keller" feierte seine Premiere erst kürzlich auf den Filmfestspielen von Venedig. Hierzulande startet Seidls Dokumentarfilm am 4. Dezember 2014 in den Kinos.