Platz 20
Clyde Bruckman, Buster Keaton, USA 1926
Auch wenn Buster Keaton Zeit seines Lebens den Spitznamen „Der Mann, der niemals lachte“ trug, hat der Stummfilmstar doch eine Œuvre an spektakulären, überwältigenden, in absolut jeder Hinsicht berauschenden Komödienmeisterwerken abgeliefert, das seinem Publikum zahllose Lacher abgerungen hat. Wo sein Zeitgenosse Charles Chaplin ein filigraner Auteur war und seine mimische Vielfalt in den Mittelpunkt stellte, die ihn als großes Kind auswies, das sich mit Glück und Charme durchschlagen musste und sich dabei so manches Mal auf sein Glück verlassen durfte, waren Keatons Leinwandinkarnationen stets einfache, eher tumbe Zeitgenossen, die mit dem Kopf durch die Wand mussten und denen das Leben harte und äußerst gefährliche körperliche Bewährungsproben abverlangte. Die für ihre Zeit schier atemberaubenden Stunts, die Keaton dabei absolvierte, machten seine Filme dabei zu Spektakeln sondergleichen. Wenn er hier als argloser Lokführer in eine wendungsreiche Agentenkabale zur Zeit des amerikanischen Bürgerkrieges und eine hochspannende Zugentführung gerät, darf man sich auf ein wahres Fest an vergnüglichem Slapstick und halsbrecherische Stunts freuen, für die Keaton auch in der Realität Kopf und Kragen riskierte. Die Mühe hat sich gelohnt. Der Platz im Kinokomödianten-Himmel ist ihm sicher.