Platz 43
"Fear and Loathing in Las Vegas"
Terry Gilliam, USA 1998
Filmvirtuose und Regie-Wunderkind Terry Gilliam widmete sich Ende der 1990er Jahre einer der größten Drogeneskapaden des legendären Gonzo-Journalisten Hunter S. Thompson. Dieser besuchte 1971 ein Motocross-Rennen in Las Vegas, um dort unter anderem mit dem amerikanischen Traum abzurechnen. In der grandiosen Inszenierung von Gilliam begleitet der Zuschauer Raoul Duke (das Alter Ego von Thompson, gespielt von Johnny Depp), der mit seinem Anwalt Dr. Gonzo (Benicio Del Toro) eben jenen Trip unternimmt. Allein die Anfangsszene ist gleichermaßen schräg wie urkomisch: Das ungleiche Duo nimmt auf dem Weg nach Vegas einen verschüchterten Anhalter (herrlich: Tobey Maguire) mit, während es sich eine Droge nach der anderen verabreicht. Der Trip endet damit, dass Duke mit einer Fliegenklatsche nicht nur skurrile Zeichentrick-Fledermäuse verscheucht, sondern auch den Anhalter. Auch die Szenen in Las Vegas überbieten sich permanent in ihrem Wahnsinn. Hotelbesucher verwandeln sich in riesige Echsen, der Boden wird zu zähem Schleim, Hotelzimmer werden überflutet und überhaupt erscheint es dem Zuschauer so, als wäre er selbst in einem nicht endenden Drogenrausch. Dass der übertriebene Drogenexzess neben der gewohnt eigenwilligen und quietschbunten Inszenierung von Terry Gilliam so unglaublich gut funktioniert, ist auch dem Zusammenspiel von Johnny Depp und Benicio Del Toro geschuldet, die genüsslich ihre Charaktere überzeichnen und so für die größten Lacher des Films sorgen. Bunt, schräg, absurd und witzig - und ein Klassiker unter den Komödien!