Platz 54
Robert Moore, USA 1976
Die Idee zu diesem Komödien-Klassiker ist schon die halbe Miete. Wie sähe es aus, wenn fünf berühmte Helden der Kriminalliteratur in leicht abgewandelter, doch klar erkennbarer Form aufeinandertreffen würden und sich darüber in die Haare kriegen würden, WIE ein spezieller Mordfall denn nun auf die einzig wahre, stilgerechte und geschmackssichere Art zu lösen sei? Dabei ist der Kriminalfall selbst der wohl uninteressanteste Aspekt dieser quietschvergnügten Kriminalkomödie, die vor allem ein Slapstick- und Dialogfeuerwerk sondergleichen und ganz nebenbei noch eine kluge Variation gängiger Muster der Kriminalliteratur ist. Zum Gelingen dieser filmischen Wundertüte ist neben dem gutgelaunt aufspielenden Cast vor allem dem theatererprobten Regisseur Robert Moore zu gratulieren, der sein Bühnentalent in Bezug auf Timing, Tempo, Kurzweil und inszenatorische Ökonomie zur Blüte treibt. Dass der schrille Reigen dabei noch so locker und mühelos daherkommt, ist die besondere Kunst. Dieses perfekte Mörderdinner passt, wackelt und hat Luft.