Platz 64
Martin McDonagh, Großbritannien 2012
Bereits mit „Brügge sehen... und sterben?“ gelang Regisseur Martin McDonagh aus dem Stegreif eine raffinierte, derbe und zutiefst schwarze Komödie, die dem Briten im Filmgeschäft alle Pforten öffneten. Mit „7 Psychos“ legte er noch eine Schippe drauf und präsentierte eine wahnwitzige, mit irren Ideen gespickte und intelligente Gangster-Komödie, die an Wendungen und Überraschungsmomenten kaum mehr zu toppen ist. Drehbuchautor Marty (Colin Farrell) steckt - wie sollte es auch anders sein - in einer glatten Schreibblockade. Für sein neues Werk „7 Psychos“ hat er lediglich den Titel, Ideen sind allerdings rar. Zum Glück gibt es noch seinen arbeitslosen Kumpel Billy (Sam Rockwell), der seinen Lebensunterhalt durch das Entführen von Luxushunden verdient. Dieser gerät damit prompt in das Fadenkreuz waschechter Gangster und reißt Marty ohne Vorwarnung mit hinein...
Was sich mit McDonaghs Erstlingswerk ankündigte, wird in „7 Psychos“ gnadenlos fortgesetzt: Es werden keine Gefangenen gemacht. Mit seiner rasanten, ultrabrutalen und dabei aber erfrischend kreativen Inszenierung feuert McDonagh einen saftigen Dialog nach dem anderen ab, scheut sich nicht vor etwaigen Logiklöchern, sondern zelebriert seine abgedrehte Story stattdessen genüsslich. Vor allem das großartig aufspielende Trio - Colin Farrell, Sam Rockwell und der brillante Christopher Walken - machen den angehenden Kultfilm, der einfach nur over the top ist, zu einem absoluten Hochgenuss!