Platz 65
"Hot Fuzz"
Edgar Wright, Großbritannien / Frankreich 2007
Ohne Zweifel gehört Edgar Wright zu einem der begnadetsten und einfallsreichsten visuellen Erzähler seiner Zeit. Was er aus einer Szene, die eigentlich nur eine Zugfahrt darstellt, an inszenatorischem Witz herausholen kann, ist wirklich beachtlich. Auch in seinem Nachfolgewerk zu „Shaun of the Dead“ greift Wright zu unzähligen stilistischen Mitteln, die „Hot Fuzz“ zu einem absoluten Highlight machen… Der gewissenhafte und wahnsinnig erfolgreiche Polizist Nicholas Angel (Simon Pegg) wird kurz nach seiner Beförderung in das idyllische Standford versetzt. Obwohl sich seine Aufgaben darauf beschränken, Kirchenfeste zu überwachen, bringt er doch den einen oder anderen Bösewicht hinter schwedische Gardinen - sehr zur Unzufriedenheit der Dorfgemeinschaft, die durch die steigenden Verhaftungen ihren Titel als „Dorf des Jahres“ in Gefahr sehen. Doch dann treibt ein wahnsinniger Axtmörder sein Unwesen...
Mit ähnlichem Konzept wie bei „Shaun of the Dead“ zieht Wright diesmal das Genre der Polizeifilme genüsslich durch den Kakao. Dabei geizt er nicht mit Zitaten und allerhand Referenzen, die dem Filmliebhaber sofort ein Schmunzeln ins Gesicht zaubern. Die durchaus intelligente und durchdachte Thriller-Story wird in der ersten Stunde witzig inszeniert, aber weitestgehend harmlos dargestellt. Dies ändert sich allerdings, wenn Wright sich dazu entschließt, die Buddy-Komödie im letzten Drittel in einem bleihaltigen und enorm brutalen Showdown aufzulösen. Dieser krasse Einschnitt ist dabei aber ebenso intelligent wie auch effektiv, der Zuschauer fiebert mit Nicholas Angel mit und ergötzt sich dabei an der absolut überzogen dargestellten Gewaltorgie, die so bierernst inszeniert ist, dass man nur lachen kann. Mit „The World's End” inszenierte Edgar Wright 2013 den finalen Film der „Blood and Ice Cream-Trilogie”.