Platz 44
„Die Hölle sind wir“
John Boorman, USA 1968
Wie es der Zufall will, stranden in der Endphase des Zweiten Weltkriegs zeitgleich ein amerikanischer Pilot (Lee Marvin) und ein japanischer Kapitän (Toshirô Mifune) auf einer unbewohnten Insel. Fest in ihren Feindbildern verharrend, versuchen sich beide Parteien zu bekämpfen - doch dadurch sinkt ihre Überlebenschance Tag für Tag… Regisseur John Boorman reduzierte das bestialische Kriegsgeschehen im Pazifik auf lediglich zwei Personen, deren scheinbar unerschütterliche, durch Propaganda eingeimpfte Feindbilder erst durch extreme äußere Umstände bröckeln. Nur ganz allmählich erkennen sie: Nur gemeinsam ist der Kampf ums Überleben kein aussichtsloser Kampf. Dabei spielt Boorman gekonnt mit kulturellen und sprachlichen Barrieren, was dem sonst doch sehr ernsten Film einige witzige Momente beschert. Nichtsdestotrotz fällt das jähe Ende konsequent brutal und hoffnungslos aus.