Platz 49
„Die Hölle von Korea“
Samuel Fuller, USA 1951
Unmittelbar nach Ausbruch des Koreakriegs 1950 widmete sich Samuel Fuller mit seinem zynischen Meisterwerk „Die Hölle von Korea“ diesem dunklen und brutalen Kapitel der amerikanischen Kriegsgeschichte. Darin geht es um Sergeant Zack (Gene Evans), der mit Loch im Helm inmitten seiner toten Kameraden aufwacht, die Stunden zuvor von einem nordkoreanischen Regiment aufgerieben wurden. Zusammen mit dem herumstreunenden südkoreanischen Jungen Short Round (William Chun) versucht Zack, sich durch die feindlichen Linien zu schlagen. Angesichts von zahlreichen Guerillakämpfern, feindlichen Truppen und Anfeindungen im eigenen Lager erweist sich Zacks Reise als harter Überlebenskampf…
Vorbei sind die Zeiten, da patriotisch die amerikanische Flagge durch das Bild geschwenkt wurde und bombastische Musik die Kriegshelden der Nation zelebrierte. In Fullers Kriegsfilm herrschen Zynismus, blanker Überlebenswille und offene Brutalität. Der Protagonist ist ein vom Kampf zerfressener Soldat, der den Krieg schon längst nicht mehr als ehrenvolle Aufgabe ansieht. Einer der tragischen Höhepunkte des Films ist eine Szene, in der Zack wutentbrannt einen gefangenen Offizier erschießt – dieser provokante Moment brachte Fuller sogar den Vorwurf ein, bei seinem Werk handele es sich um „kommunistische Propaganda“, da die Amerikaner ausnahmsweise nicht zu prachtvollen Helden stilisiert wurden, sondern als von Angst, Wut und Überlebenswillen gesteuerten Individuen zu sehen waren. Der brillante und schockierende Low-Budget-Film wurde in nur zehn Tagen und mit einem knappen Budget von 103.000 US-Dollar gedreht.