David Cronenberg ("Eine dunkle Begierde") begibt sich erneut in surreale Scheinwelten und die Abgründe menschlicher Seelen. In "Maps to the Stars" entwirft er ein Porträt der scheinbar perfekten Welt der Schönen und Reichen von Los Angeles, die an ihrer krankhaften Gier nach Ruhm zerbrechen. Cronenberg arbeitete erneut mit Robert Pattinson ("Cosmopolis") und der kanadischen Schauspielerin Sarah Gadon ("Enemy") zusammen, weiterhin bevölkern unter anderem auch John Cusack ("2012"), Julianne Moore ("Carrie"), Olivia Williams ("Sabotage") und Mia Wasikowska ("Stoker") die surreale Hollywoodwelt in "Maps to the Stars".
Dr. Stafford Weiss (John Cusack) ist ein in Hollywood lebender Psychotherapeut, der mit seinen Selbsthilfe-Büchern ein Vermögen verdient hat und Stars betreut. Seine Frau Christina (Olivia Williams) kümmert sich hauptsächlich um die Karriere ihres 13-jährigen Sohnes Benjie (Evan Bird), einem Kinderstar, der kürzlich aus einem Drogenentzugsprogramm entlassen wurde. Tochter Agatha (Mia Wasikowska) kommt gerade aus einem Sanatorium, in dem sie wegen krimineller Pyromanie behandelt wurde. Sie freundet sich mit dem Limousinenfahrer und angehenden Schauspieler Jerome Fontana (Robert Pattinson) an und möchte Assistentin der Schauspielerin Havana Segrand (Julianne Moore) werden, einer Patientin ihres Vaters. Segrand träumt davon, ein Remake des Films zu drehen, der ihre inzwischen verstorbene Mutter zum Star machte - und wird nachts von Visionen der Toten heimgesucht.
Cronenberg hört nicht auf seine Fans mit neuen filmischen Richtungswechseln zu überraschen. Nachdem er jahrelang dem sogenannten Body-Horror-Kino, das er mit solch Beiträgen wie "Scanners", "Videodrome" und "Die Fliege" maßgeblich mitgestaltete, frönte, wendete er sich zuletzt psychologischen Thrillern wie "A History of Violence" oder "Tödliche Versprechen" zu. Zwar folgt "Maps to the Stars" hinsichtlich seines psychologischen Fokus durchaus dem Muster seiner letzten Filme, doch gilt hier sein Interesse mehr denn je der satirischen Dekonstruktion der künstlichen Scheinwelten, die die moderne Konsumgesellschaft erschafft. Anklänge in diese Richtung bekam man bereits in Cronenbergs etwas vertrackten Filmen "eXistenZ" und zuletzt in "Cosmopolis" zu sehen. Ob "Maps to the Stars", das ironischerweise Cronenbergs erste in den USA gedrehte Regiearbeit ist, seine endgültige Abrechnung mit Hollywood wird, könnt ihr ab dem 11. September 2014 in den deutschen Kinos sehen. Was wir vom neuen Werk des Kanadiers halten, könnt ihr bereits in der FILMSTARTS-Kritik nachlesen.