
Platz 46
"The Game"
David Fincher, USA 1997
„Sie verarschen dich wieder, und wieder, und wieder!” – Sean Penns verzweifelter Ausruf in David Finchers atmosphärisch ungemein dichtem Thriller „The Game“ steht exemplarisch für das doppelbödige Verwirrspiel, mit dem der Filmemacher seine Zuschauer in die Irre führt. Ist der knallharte Investmentbanker Nicholas van Orton (Michael Douglas), der kaum Zeit für Privates findet, nur gebeutelter Teilnehmer eines Reality-Spiels oder Opfer einer gnadenlosen Ausbeutungsaktion der Firma Consumer Recreation Services (CRS), die es auf seine Millionen und sein Leben abgesehen hat? Die Drehbuchautoren John Brancato und Michael Ferris halten diese hochspannende, alles vorantreibende Frage bis in die Schlussminuten offen. Das Publikum zittert um das Leben eines Mannes, der zu Beginn alles andere als ein Sympathieträger ist und mit der Zeit geläutert wird. Neben dem überragenden Michael Douglas, der in „The Game“ eine der stärksten Leistungen seiner Karriere abliefert, überzeugt auch Sean Penn als Nicholas‘ jüngerer Bruder Conrad, der dem arroganten Banker die Teilnahme an dem titelgebenden Reality-Spiel zum Geburtstag schenkt und nicht ahnt, was er damit anrichtet. Oder vielleicht doch?
