Platz 46
Matthew Graham & Tony Jordan & Ashley Pharoah, Großbritannien 2006-2007
Filme wie „Zurück in die Zukunft“ haben sich nicht zuletzt deshalb auf ewig in unsere alten Fanherzen gebrannt, weil sie den Zuschauer mitnehmen in die gute alte Zeit – als Rock’n’Roll neu und aufregend, gegelte Haarlocken cool und die süßen Frauen zurückhaltend und unschuldig waren. Eine ähnliche Reise treten wir auch mit der BBC-Serie „Life on Mars“ an, die den Detective Chief Inspector Sam Tyler (John Simm) nach einem Autounfall 2006 im Jahr 1973 erwachen lässt. Doch anstatt dass alles irgendwie lässiger und stylischer ist, muss Tyler ernüchtert feststellen, dass seine Kollegen von einst ein undisziplinierter, schlecht ausgebildeter Haufen Halbstarker sind, mit denen sich kaum Polizeiarbeit machen lässt. Doch sein wahres Problem ist es, herauszufinden, ob er tatsächlich durch die Zeit gereist ist, oder ob er verrückt oder komatös in irgendeinem Krankenhaus dahinvegetiert und sich all das nur einbildet.
Der Cocktail aus cleveren Dialogen, spannenden Kriminalfällen, hochdramatischen privaten Konflikten, den vielen crossmedialen Referenzen und der surrealen Atmosphäre machen „Life On Mars“ so kultig. Wiederkehrende Gags wie das Mädchen im roten Kleid und der hässlichen Puppe, die sich Sam Tyler regelmäßig halluzinierte, und David Bowies titelgebender Hit „Life On Mars“ bilden da nur das Sahnehäubchen. Die psychedelische Sci-Fi-Mystery-Krimiserie – bestehend aus gerade Mal 16 Episoden – schlug dermaßen bei den Kritikern ein, dass sogar ein US-amerikanisches Remake unter der Feder von Serienguru David E. Kelley produziert wurde. Außerdem ließ die BBC mit „Ashes to Ashes“ eine Fortsetzungsshow drehen, die in den 80ern spielt. Dem Original von Tony Jordan, Ashley Pharoah und Matthew Graham konnten sie jedoch alle nicht das Wasser reichen.