Platz 8
Patrick McGoohan, USA 1967-1968
Dass Science-Fiction- und Fantasy-Serien aus Großbritannien nach ganz anderen Regeln spielen als die vergleichsweise doch recht konventionellen Produktionen aus den USA oder Resteuropa, muss nicht weiter betont werden. Wer je eine Folge „Doctor Who“, „Dark Shadows“, „Life on Mars“ oder jüngst „Utopia“ (klarer Redaktionstipp und knapp an unserer Top 25 vorbeigeschrammt) gesehen hat, weiß, wie sich eine Spritze konzentrierter Kreativität und britischem schwarzen Humor im Herz eines Genre-Korsetts auswirken kann. Egal wie sehr man sich jedoch auf schrill-schräge Unterhaltung gefasst macht, kann einen doch nichts auf die Skurrilitäten vorbereiten, die Darsteller Patrick McGoohan, Schreiber George Markstein und ihr Stab im Jahre 1967 auf ihre Zuschauer haben einprasseln lassen.
Wenn hier ein Jedermann (Patrick McGoohan) von einem mysteriösen Geheimdienst entführt und auf einer hermetisch von der Außenwelt (und jeder „Normalität“) abgeschotteten Insel gefangen gehalten wird, ist die Grundprämisse schon mal außerordentlich weird. Doch damit ist erst der Startschuss für eine wahre Glanzparade an Absurdität und Wahnsinn gesetzt. Denn von nun an dreht „Nummer 6“ (wie die Serie in Deutschland hieß) erst richtig am Rad und beginnt mit einer Vielzahl an irren Ideen die Schrauben im Kopf des Zuschauers zu lockern. Wer neugierig ist, wie sich Bewusstseinserweiterung anfühlt, jedoch zu feige (pardon: zu vernünftig) ist, selbst LSD auszuprobieren, dem sei eine Sichtung von „Nummer 6 - The Prisoner“ empfohlen.