Platz 13
"Star Trek - Das nächste Jahrhundert"
Gene Roddenberry, USA 1987-1994
Sicher, der erste Serienableger um Gene Roddenberrys Abenteuer des Raumschiffs Enterprise wird immer über einen Kultstatus sondergleichen verfügen. Dafür garantiert schon die Besetzung um „Mister Overacting“ William Shatner und seine tollkühne Crew. Über die Jahre jedoch konnte die Fortführung „Star Trek - The Next Generation“ mit neuem Schiff und neuer Crew langsam und bestimmt aus dem Schatten der Altherrengarde treten und mit ganz eigenen Charme und Beflissenheit auftrumpfen. Wo früher kernige Typen durch ferne Galaxien reisten und auf den Putz hauten, stand nun eine neue Crew unter neuen Vorzeichen im Mittelpunkt, die in den Zeiten entspannter Perestroika-Politik für ein friedliches Miteinander in den unendlichen Weiten plädierten. Unter der Führung des diplomatisch und feingeistig auftretenden Erdenbürgers und Kosmopoliten Jean-Luc Picard (Patrick Stewart in der Rolle seines Lebens) wurde hier mit ständiger Berücksichtigung der „obersten Direktive“ (dem Gebot, sich nicht in die Konflikte unentdeckter Kulturen einzumischen) das Universum erkundet und interkultureller Austausch betrieben – quasi die Science-Fiction-Version des Goethe-Instituts.
„The Next Generation“ wirkt heute, einer Zeit, in der ein neuer „Star Trek“-Film gerade den Weg in Richtung „Military-Sci-Fi“ einschlägt wie eine Zeitreise in eine vergessene Epoche, in der Frieden und Verständigung und nicht kriegerische Unterwerfung seiner Feinde die große Utopie waren. Eine ebenso kluge wie schöne Serie, deren vergessene Ideale heute regelrecht traurig stimmen.
