Platz 17
Soren Sveistrup, Dänemark 2007-2012
Als Nordeuropas erfolgreichste Kommissarin nach drei grandiosen Staffeln Krimi-Geschichte am Ende und die Serie ausgelaufen war, sorgte die Auflösung der finalen Season für einen markerschütternden Aufschrei in der Fangemeinde. Es wurde diskutiert, gezetert und sich erregt, weil einen die Radikalität schockierte. Dabei könnte die Art, wie sich die spröde-eigenwillige Kommissarin Sarah Lund verabschiedete, konsequenter und kompromissloser nicht sein. In dieser einen speziellen Szene kulminieren 2.235 herausragende Minuten Fernsehen. Die dänisch-norwegisch-schwedisch-deutsche Co-Produktion wurde in Dänemark und Schweden zum Straßenfeger und begeisterte im ZDF zu später Sendezeit immerhin mehr als drei Millionen Zuschauer pro Folge. Hauptdarstellerin Sofie Grabol ist in ihrer Heimat nun ein Superstar und mit „The Killing“ hat „Kommissarin Lund“ bereits ein US-Remake erhalten.
Vom deutschen Feuilleton verehrt und regelmäßig mit Lobeshymnen überschüttet, ist es dieser beißende Realismus, den „Kommissarin Lund“ auszeichnet. Ein Fall, der stets in der Klimax von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft angesiedelt ist, erstreckt sich über eine komplette Staffel. Darüber hinaus ist „Kommissarin Lund“ einfach unmenschlich spannend und atmosphärisch dicht inszeniert. Und mit dieser Sarah Lund steht der Serie eine ungewöhnliche Hauptfigur vor, die so besessen von ihrer Arbeit ist, dass ihr Privatleben einem Trümmerfeld gleicht. Das spielt die zierliche Sofie Grabol so mitreißend nüchtern und doch hochemotional. „Kommissarin Lund“ ist viel mehr als eine handelsübliche Krimiserie – diese Thriller-Offenbarung raubt einem sprichwörtlich den Atem!