Platz 19
"The Shield - Gesetz der Gewalt"
Shawn Ryan, USA 2002-2008
Während die Über-Serie „The Wire“ die Drogenszene und Polizeiarbeit Baltimores auf die heimischen Bildschirme bringt, lässt uns ihr ebenfalls von 2002 bis 2008 laufender Zwillingsbruder „The Shield“ auf der anderen Seite des Kontinents in die Abgründe eines Polizeireviers im Herzen von Los Angeles eintauchen. Die harte und nicht selten sehr brutale Serie von Schöpfer Shawn Ryan traf damit den Zeitgeist des moderner Krimis, die im Windschatten erfolgreicher Sendungen wie „Homicide“ und „Third Watch - Einsatz am Limit“ mit möglichst realistischem Blick die Arbeit der Ermittler darstellten. Was „The Shield“ jedoch unter all seinen Vorgängern hervorstechen lässt, ist die schonungslose Darstellung polizeilicher Willkür, Rücksichtslosigkeit und Korruption.
Im Zentrum von „The Shield“ steht der gewalttätige Detective Vic Mackey (Michael Chiklis) und die Mitglieder seiner Sondereinsatzgruppe, seines Strike-Teams: der vernarbte Ronnie Gardocki (David Rees Snell), der von Gewissensbissen geplagte Curtis Lemansky (Kenneth Johnson) und der rassistische Shane Vendrell (Walton Goggins). Von der ersten bis zur siebten Staffel sehen wir Vic und seine Leute, wie sie Gangverstecke hochnehmen, Drogendealer verprügeln, Verdächtigen Straftaten anhängen, erbeutete Gelder in die eigene Tasche stecken und sogar gegen ihre eigenen Kollegen vorgehen, um nicht aufzufliegen – und dabei gelingt „The Shield“ der Spagat, dass uns seine Protagonisten doch irgendwie ans Herz gewachsen sind. Dafür wurde die Serie auch mit einigen Emmy-Awards ausgezeichnet, während Bruderherz „The Wire“ all die Jahre leer ausging.