Maria (Lea van Acken) ist 14 Jahre alt und auf den ersten Blick ein ganz normales, vielleicht etwas bleiches und dünnes, Teenager-Mädchen. Maria ist samt ihrer Familie Mitglied in einer Priesterbruderschaft, die den Katholizismus sehr streng konservativ praktiziert. Ihre Firmung steht bevor, bald wird sie vollends eine Soldatin Gottes wie ihr Pfarrer Weber (Florian Stetter) erklärt. Doch Maria, die in der Schule aufgrund ihres Glaubens eine Außenseiterin ist, gerät in einen Zwiespalt, als sich der nette Mitschüler Christian (Moritz Knapp) interessiert an ihr zeigt. Er lädt sie ein, in seinem Kirchenchor mitzusingen. In diesem wird neben Bach-Chorälen aber auch Soul und Gospel aufgeführt, Teufelsmusik in den Augen ihrer Kirche. Und dann ist da ja noch die Sorge um ihren kleinen vierjährigen Bruder, der noch kein Wort gesprochen hat. Zur Heilung von dessen Krankheit wäre Maria bereit, wirklich alles zu opfern.
Für "Kreuzweg" wählte Dietrich Brüggemann, der wie bei seinen bisherigen Filmen gemeinsam mit seiner Schwester Anna Brüggemann das Drehbuch schrieb, eine strenge Inszenierung. Sein Film besteht aus 14 Kapiteln, die die Überschriften der 14 Stationen des Kreuzwegs tragen. Jedes dieser Kapitel besteht nur aus einer einzigen Einstellung. Bei der Berlinale 2014, wo der Film im Wettbewerb seine Weltpremiere feierte, kam dies sehr gut an, und "Kreuzweg" gilt bereits bei vielen Zuschauern als möglicher Preisträger.
Neben Neuentdeckung und Newcomerin Lea van Acken in der Hauptrolle gehören unter anderem Florian Stetter ("Die geliebten Schwestern") und Franziska Weisz ("Der Räuber") als überstrenge Mutter, die ihrer Tochter Maria das ständige Gefühl gibt, nichts richtig zu machen, zum Cast. In Nebenrollen sind unter anderem auch Hanns Zischler ("München"), Birge Schade ("Was bleibt") und Anna Brüggemann zu sehen.
Deutscher Kinostart ist am 20. März 2014.