B-Movie-Legende Roger Corman hat laut seines IMDb-Eintrages satte 406 Produzenten-Credits. Bei all diesen Filmen, an denen der mittlerweile 87-Jährige beteiligt war, gibt es genau einen einzigen, der niemals in irgendeiner Form veröffentlicht wurde: "The Fantastic Four" von Regisseur Oley Sassone, gedreht im Jahre 1992.
Im Zuge der ersten Welle von Comicverfilmungen, ausgelöst durch Tim Burtons Batman-Filme, entschied sich der deutsche Produzent Bernd Eichinger ("Der Baader Meinhof Komplex"), der die Rechte am "Fantastic Four"-Franchise hielt, mit allen Mitteln möglichst schnell einen Film über die vier Superhelden zu drehen, da er die Rechte sonst am Ende des Jahres verloren hätte. Es folgte ein überstürzter Filmdreh, bei dem mit Budgetlimitierungen, nicht eingehaltenen Deadlines und vielen weiteren Problemen gekämpft werden musste und an dessen Ende ein Film entstand, der derart katastrophal war, dass man sich dagegen entschied, ihn jemals zu veröffentlichen.
Mit "Doomed!: The Untold Story of Roger Corman's the Fantastic Four" versucht der Dokumentarfilmer Marty Langford nun aufzuschlüsseln, was die Gründe für das Scheitern des Films waren und was genau hinter den Kulissen der Produktion ablief. Bis heute halten sich Gerüchte, dass "The Fantastic Four" nie dafür gedacht war, veröffentlicht zu werden, sondern Bernd Eichinger nur daran interessiert war, die Rechte am Franchise zu behalten. 2005 nutzte er übrigens eben jene Rechte, um dann doch noch die Geschichte über die vier mit Superkräften ausgestatteten Wissenschaftler ins Kino zu bringen: "Fantastic Four" von Regisseur Tim Story mit Jessica Alba und Chris Evans. Im Sommer 2015 wird das Franchise unter der Regie von Josh Trank ("Chronicle - Wozu bist du fähig?") übrigens neu aufgelegt. Einen Veröffentlichungstermin für "Doomed!: The Untold Story of Roger Corman's the Fantastic Four" gibt es leider noch nicht.