Wie wir bereits berichteten, wurde passend zu Alfonso Cuaróns Weltraumabenteuer "Gravity" mit Sandra Bullock und George Clooney ein Kurzfilm namens "Aningaaq" von Jonás Cuarón gedreht. Dieser spielt in Grönland und stellt eine direkte Verbindung zu "Gravity" dar. Ursprünglich war vorgesehen, den Kurzfilm in den Abspann von "Gravity" mit einzubauen, allerdings habe man sich letztendlich dazu entschlossen, ihn stattdessen für sich stehen zu lassen und auf Filmfestivals zu zeigen. Aufgrund der positiven Resonanz wurde er nun sogar bei der Academy eingereicht, damit er für die Oscar-Kategorie "Bester Kurzfilm" beachtet wird.
Achtung, Spoiler zu "Gravity"!
"Aningaaq" zeigt die Perspektive des grönländischen Fischermanns, zu dem Dr. Ryan Stone (Sandra Bullock) von dem russischen Raumschiff aus Funkkontakt herstellen kann. Obwohl die beiden die Sprache des jeweils anderen nicht verstehen, führen sie ein berührendes Gespräch über Hunde, Babys und den Tod, dem Stone in der Szene sehr nahe ist.
Die Idee zu dem Film hatten Alfonso Cuarón und sein Sohn, als sie zusammen an dem Drehbuch zu "Gravity" schrieben. "Das ist der Moment, in dem die Zuschauer und Dr. Ryan Stone denken, sie könnte endlich in Sicherheit sein. Dann bemerkt man aber, dass alles in der Übersetzung verloren geht", erzählt Jonás Cuarón dem Hollywood Reporter. Beide Cuaróns haben Zeit in Grönland verbracht und sich in die kalte Wildnis verliebt. Alfonso Cuarón hat dabei einen betrunkenen Einheimischen getroffen, auf dessen Basis die Figur Aningaaq entstand, gespielt von Orto Ignatiussen. Sein Sohn habe besonders Inspiration durch die Liebe der Einwohner zu ihren Schlittenhunden gefunden und sich daraufhin dazu entschlossen, den Kurzfilm "Aningaaq" zu drehen und ihn in die Handlung von "Gravity" mit einzubauen.
Mit einem Budget von etwa 100.000 Dollar, die fast ausschließlich für die Reisekosten der zehnköpfigen Crew ausgegeben wurden, wurde der Kurzfilm gerade noch rechtzeitig fertiggestellt, damit Alfonso Cuarón die Unterhaltung zwischen Aningaaq und Dr. Ryan Stone nahtlos in seinen Film einbauen konnte. Trotzdem hat Jonás Cuarón darauf geachtet, dass sein Kurzfilm auch für sich allein stehen konnte.
Nachfolgend könnt ihr euch selbst ein Bild von dem siebenminütigen "Aningaaq" machen. Sandra Bullock war von den Kurzfilm übrigens höchst beeindruckt und zutiefst gerührt: "Er ist so wunderschön, ich kriege Gänsehaut, wenn ich nur daran denke!"
"Gravity" läuft übrigens weiterhin in den deutschen Kinos. Ein Besuch lohnt sich, wie ihr auch unserer 5-Sterne-Kritik entnehmen könnt.