Yann Martels preisgekrönter Roman "Schiffbruch mit Tiger", der 2001 erschien, galt lange als unverfilmbar. Nun präsentierte der taiwanesisch-amerikanische Oscar-Preisträger Ang Lee ("Brokeback Mountain", "Tiger & Dragon") zur Eröffnung des New York Film Festivals 2012 seine Bearbeitung der spirituell überhöhten Abenteuergeschichte. Das Premierenpublikum hat sehr positiv auf den Film reagiert und in ersten Kritiken werden vor allem seine visuellen Qualitäten, aber auch die vorlagentreue, sensible Beschäftigung mit philosophisch-religiösen Grundfragen hervorgehoben.
Der Kritiker von Indiewire.com unterstreicht, dass der kunstvolle 3D-Einsatz von Ang Lee in der gleichen Liga wie "Avatar" und "Hugo Cabret" anzusiedeln sei und bezeichnet "Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger" als "gleichermaßen beeindruckend und inspirierend". Ähnlich positiv äußern sich der Hollywood Reporter und andere, während es nur sehr vereinzelt zurückhaltende oder negative Stimmen gibt. Deren ungeachtet ist Ang Lee mit seinem Film nun wohl endgültig zu den großen Favoriten zu zählen, wenn es um die Oscars 2013 geht.
Und darum geht es in "Life of Pi": Pi Patel (Suraj Sharma) ist der Sohn eines indischen Zoodirektors und begleitet seine Eltern auf einer Reise mit einem Ozeandampfer, auf dem auch die Tiere des Zoos untergebracht sind. Dann kommt es zu einem Unglück und der schiffbrüchige Pi ist auf sich allein gestellt. Der einzige weitere Überlebende ist ein bengalischer Tiger, der zum Gefährten des jungen Manns beim Kampf ums Überleben wird.
"Life of Pi: Schiffbruch mit Tiger" kommt im November in die amerikanischen Kinos und startet am 26. Dezember 2012 in Deutschland.