Das französisch-sprachige Kino brachte in letzter Zeit bemerkenswerte Dramen über melancholische Jugendliche, die sich in einer mitleidlosen Welt durchschlagen müssen. Ursula Meiers "Sister" ist da keine Ausnahme. Die auf der Berlinale gefeierte Tragödie erhielt in unserer FILMSTARTS-Kritik auch beachtliche 4,5 Sterne.
Der neue französische Export-Schlager Léa Seydoux ("Robin Hood", "Inglourious Basterds") war sich für das heimische Kino auch nach ihrer Rolle als eiskalter Auftragskiller in "Mission Impossible: Phantom Protokoll" nicht zu schade und liefert als depressive Schwester eine ausgezeichnete Leistung ab. Hauptdarsteller Kacey Mottet Klein steht ihr da in nichts nach. Er spielt den 12-jährigen Simon, der mit Diebeszügen das überlebensnotwendige Einkommen für sich und seine Schwester (Sédoux) ergaunert.
Ort des Geschehens sind die Schweizer Alpen. Simon erleichtert wohlbetuchte Ski-Touristen und verhökert die gestohlene Ski-Ausrüstung dann wieder. Doch als seine Raubzüge immer öfter schief gehen und er sich mehr und mehr in Widersprüche verfängt, beginnt seine Welt langsam zu bröckeln.
Der Schweizerin Ursula Meiers gelang mit "Sisters" ein tief ergreifendes Drama über Jugend, Verantwortung, Liebe und Entbehrung. Überzeugende Darsteller und eine rührende Geschichte machen "Sister" zu einem kleinen Meisterwerk.
Verpasst also nicht den Trailer und behaltet den Kinostart am 8. November 2012 im Auge. Es lohnt sich.